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Münster – Studenten-, Fahrrad- und Krimistadt

Es gibt mehr als 43.000 Studenten an der Westfälischen Wilhelms-Universität, 38 % aller Wege werden in Münster mit dem Fahrrad zurückgelegt und der Münsteraner Tatort und der Privatdetektiv und Antiquar Wilsberg sind bei den Fernsehzuschauern in der ganzen Republik beliebt.

Version 2023/2024. Diesen Beitrag gibt es hier auch zum Hören (MP3):

 

Wir fahren mit ICE von München nach Hamm und von dort mit der Regionalbahn nach Münster weiter. Der Stadtbus 4 bringt uns zum Stadthotel in der Altstadt.

Prinzipalmarkt Münster

Nach dem Abendessen bummeln wir zum Prinzipalmarkt mit seinen prächtigen Bürgerhäusern. Unter Laubengängen erreichen wir die Markt- und Stadtkirche St. Lamberti. Sie wurde von den Kaufleuten der Stadt als Gegenpol zum nahen Dombezirk erbaut. 

St. Lamberti Münster

Die schauerliche Besonderheit der Kirche sind drei am Turm befestigte Eisenkörbe. In ihnen wurden 1536 die Leichen der drei hingerichteten Anführer des „Täuferreichs von Münster“ zur Schau gestellt, nachdem sie auf dem Platz vor der Kirche öffentlich gefoltert und getötet worden waren. Um 9 Uhr hören wir dann die Türmerin ins Horn blasen – seit 1379 besteht diese Tradition.

Am nächsten Morgen frühstücken wir im „Café Extrablatt“ am Aegidimarkt. Es ist schon sehr stark von jungen Leuten frequentiert.

Friedenssaal Münster

Im Rathaus besichtigen wir den Friedenssaal. Hier wurde durch den Westfälischen Frieden nach langen Verhandlungen am 15. Mai 1648 der „Dreißigjährige Krieg“ beendet. Gleichzeitig wurde hier der „80-Jährige Spanisch-Niederländische Krieg“ beigelegt und der Staat Niederlande gegründet.

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Danach fahren mit dem Schnellbus vom Stadtzentrum aus in das 30 Kilometer südwestlich gelegene Lüdinghausen um zwei typische Wasserburgen des Münsterlandes kennenzulernen.

Burg Vischering

Burg Vischering ist eine Rundburg aus dem 13. Jahrhundert mit Vorwerk, einer mauerbewehrten Zufahrt, einer Vorburg, Wassergraben und der Hauptburg. Die Wälle um die Burg sind mit 350 Jahre alten Hainbuchen bewachsen. Umgebaut wurde die Anlage in der Renaissance um sie wohnlicher zu machen. Leider ist die Hauptburg wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich. In der Vorburg sind einige wenige Gegenstände ausgestellt.

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Ein Kilometer südlich in der Burg Lüdinghausen können wir dagegen den historischen Kapitelsaal mit seiner mächtigen Eichendecke, sowie das Wolfsberg- und das Tüllinghoffzimmer mit wappengeschmückten Kaminsimsen ansehen. Auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgungen im Jahr 1624 wurden im Gerichtshaus auf der Burg in Lüdinghausen Verfahren durchgeführt, wobei die Angeklagten beim „gütlichen“ Verhör und unter der Folter befragt wurden. Mindestens 20 Personen wurden unter dem Verdacht der Hexerei hingerichtet. Heute finden im Kapitelsaal Konzerte statt, es gibt einen Hochzeitsraum und im Anbau aus den späten 19. Jahrhundert hat die Volkshochschule Räume. Landkarte.

Burg Lüdinghausen

Zurück im Hotel besichtige ich nach einer Pause den St. Paulus-Dom, die größte Kirche Westfalens. Auf der kleinen Brücke über die Aa kommt man zu Wilsbergs Antiquariat, das außerhalb der Drehzeiten „Antiquariat Solder“ heißt.

Wilsbergs Antiquariat Münster

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Durch die Frauenstraße gehe ich zum Fürstbischöflichen Schloss, 1767 – 1787 durch Johann Conrad Schlaun im Barockstil erbaut. Heute befindet sich das Rektorat und die Verwaltung der Universität im Hauptgebäude des Schlosses. Auch die Nebengebäude werden durch die Universität genutzt.

Schloss Münster - Universität

Hier, am Rand der Altstadt, führt nicht wie in München ein vom Autoverkehr geprägter Altstadtring, sondern die „Promenade“, ein Fahrradschnellweg im Grünen an Stelle der alten Stadtmauer ums Zentrum. Vielerorts gibt es große Abstellplätze für die Räder, am Bahnhof sogar zweistöckig, ergänzt durch Fahrradparkhäuser und Verleihstationen.

Fahrradparkplatz Münster Hbf

Entlang der Promenade wandere ich leicht bergab zum Aasee, einem gut zwei Kilometer langen Stausee, der zum Hochwasserschutz angelegt wurde. Es gibt zwei Segelclubs, einen Segelbootverleih und den Allwetterzoo. Im Sommer verkehrt ein solargetriebenes Passagierschiff. Bundesweit bekannt wurde der See durch „Petra“, einer Trauerschwandame, die sich in ein weißes Tretboot in Schwanenform verliebt hatte und drei Jahre nicht von dessen Seite wich. Ich sonne mich im „Terrassenrestaurant A2“ und trinke dort einen Gin Tonic.

Aasee Münster

Am Abend fahren wir mit dem Bus mit Umsteigen am Hauptbahnhof zum Stadthafen (Titelfoto). Der Baubeginn war 1896 nach der Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals, an dem er liegt. In den letzten Jahrzehnten wurde der Hafen als Warenumschlagplatz immer unbedeutender und es nutzen alternative Unternehmen, linksgerichtete Verlage und Druckereien die Flächen. 

An der Nordseite, dem Kreativkai, siedelten sich vorwiegend kulturelle und gastronomische Betriebe an, am Südufer der Coppenrath Verlag, ein Jazz Club, die „Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst“ sowie das Wolfgang-Borchert-Theater. Daneben sieht man einen unter Denkmalschutz stehender Getreidespeicher und eine neue gläserne „Manufaktur und Schau-Käserei“. Wir setzen uns auf die Terrasse des „Café Med“ und genießen den warmen Abend. Diesen Beitrag auf YouTube ansehen: https://youtu.be/kQKz33OpQJ4

Am nächsten Morgen setzen wir unsere Reise in einem Intercity nach Bremen fort. Auf der Rückreise machen wir einen kurzen Stopp in Fulda.

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Service Münster:
Bahn
ab München (Direktverbindung) Super-Sparpreis 2.Kl. ab 17,90 €  1.Kl. 26,90 €.
Stadthotel Doppelzimmer ab 99 €.
Hotel Conti am Hauptbahnhof DZ bei DERTOUR ab 115 € inkl. Frühstück.
Friedenssaal Di – So 10 – 16/17 Uhr – Eintritt 2 €.
Burg Vischering tägl. außer Montag 10 – 18 Uhr – Eintritt Vor- und Hauptburg 7,50 €.
Burg Lüdinghausen Sommer Mi – Sa 14 – 17 Uhr und So 11 – 17 Uhr Eintritt frei.
Schnellbus S 90 / S 92  wochentags alle 30 Minuten – 9 Uhr-Tageskarte bis zu 5 Personen: 24,48 €/ Einzelperson 9 Uhr-Tageskarte 13,70 €.

Diese Reise fand im Juli 2017 statt. Ich reiste mit meiner Frau. Der Beitrag wurde im Oktober 2023 überarbeitet. Tarifstand: März 2024.

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