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Stettin – Stadt der Greifenherzöge

Während unserer Sommerreise auf die großen deutschen Ostseeinseln Usedom und Rügen machen wir auf dem Hinweg in Stettin Station. Bummeln Sie mit mir durch die Stadt an der unteren Oder mit ihrer wechselhaften Geschichte.

Version 2024. Diesen Beitrag gibt es hier auch zum Hören (MP3):

Jakobskathedrale - Stettin
Jakobskathedrale – Stettin

1.Tag: Von München geht es mit dem ICE nach Berlin und von dort weiter mit dem Regionalexpress durch die Uckermark. Der Landstrich ist dünn besiedelt, landschaftlich öde und die Bahnhöfe und anderen Gebäude entlang der Strecke sind verfallen oder in schlechtem Zustand.

Jakobskathedrale - Stettin
Jakobskathedrale – Stettin

Das Bild änderte sich in Polen mit vielen Neubauten im Umkreis von Stettin. Die Stadt erfährt gerade einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Vom Hauptbahnhof (Glowny) fahren wir mit einer klapprigen Trambahn vier Stationen zum Plac Rodla.

Radisson Blu Stettin

In einem modernen Gebäudekomplex befindet sich hier das „Radisson Blu Hotel“ mit eigenem Hallenbad und einem Café im 22. Stockwerk.

Radisson Blu Stettin - Gästezimmer

Gleich neben dem Hotel lädt das Einkaufszentrum „Galaxy“ zum Bummeln ein. Wie in Asien gibt es hier einen Food-Court.

Hakenterrasse mit Oder - Stettin

Die Hakenterrasse – der Balkon über der Oder.

2. Tag: Vom Hotel führt ein kurzer Fußweg durch einen Park zur Hakenterrasse oberhalb der Oder.

Nationalmuseum Stettin

Am Hochufer gibt es einige Pavillons mit netten Bars und Restaurants, dahinter stehen
das Nationalmuseum und die Bezirksverwaltung, das Woiwodschaftsamt von Westpommern.

Bezirksverwaltung (Woiwodschaftsamt) von Westpommern - Stettin

Die wechselvolle Geschichte von Stettin.

Die Gegend war schon um 10.000 v. Chr. während der Jungsteinzeit besiedelt. Bereits Ptolemäus erwähnte das Volk der Sidini an der Odermündung. Im 9. Jahrhundert entsteht auf dem Schlossberg eine Wehrsiedlung der Slawen, später eine städtische Siedlung und Kaufmannsrepublik mit späterer Zugehörigkeit zu Polen.

Peter-und-Paul-Kirche - Stettin

Die Peter-und-Paul-Kirche ist das älteste Gotteshaus der Stadt. Im schönen Schloss der Pommerschen Herzöge findet man eine kleine Statue des Bischofs Otto von Bamberg, der hier das Christentum im Jahr 1124 einführte.

Peter-und-Paul-Kirche - Stettin

1185 begann die Zeit der pommerschen Greifenherzöge. Nach einer zwischenzeitlichen dänischen Regierungszeit trat Stettin der Hanse bei und war bekannt für den Getreide- und Fischhandel. Im späten 15. Jahrhundert näherte sich Pommern wieder Polen an.

Schloss der Greifenherzöge in Stettin
Schloss der Greifenherzöge in Stettin

1637 stirbt der letzte Greifenherzog ohne Nachkommen. Zuvor hatte Schweden durch Gustav Adolf im 30-jährigen Krieg die Stadt eingenommen.

Schloss der Greifenherzöge in Stettin

Erst 1720 gelangte die Stadt an Preußen, nachdem Schweden den Nordischen Krieg verloren hatte. 1729 wurde in Stettin die Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst geboren, die spätere russische Zarin Katharina II. In den Jahren 1806 bis 1813 war die Stadt von Napoleonischen Truppen besetzt.

Schloss der Greifenherzöge in Stettin

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Stettin dann im Deutschen Reich räumlich und wirtschaftlich rasant. Nach dem 2. Weltkrieg wird die Stadt auf der Potsdamer Konferenz Polen zugesprochen.

Jakobskathedrale - Stettin

Die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt.

Die große Jakobskirche (Titelfoto) in Backsteingotik ist heute Sitz des Bischofs.

Heumarkt - Stettin

Am Heumarkt mit dem Alten Rathaus gibt es einige nette Terrassenrestaurants für eine Mittagspause. Am „Loitzenhaus“ eines reichen Kaufmann aus der Hansezeit und an der modernen Philharmonie vorbei kommen wir dann ins Hotel zurück.

Philharmonie - Stettin

Vor dem Abendessen empfiehlt es sich, einen Cocktail oder Aperitif hoch über der Stadt im „Café 22“ einzunehmen und den Blick über die Stadt und die Odermündung bis hin zum Stettiner Haff schweifen zu lassen.

Café 22 - Stettin

Danach unternehmen wir einen kurzen Spaziergang durch den „Pariser Stadtteil“ um den Grunwaldzki Platz, der von dem berühmten französischen Architekten Georges-Eugène Haussmann angelegt worden war.

Café 22 - Szczecin

Hier findet man auch einige interessante Restaurants und Kneipen.

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Die Weiterreise auf die Insel Usedom.

3. Tag: Mit einem polnischen Intercity-Zug auf dem Weg nach Usedom queren wir am Vormittag die größte Insel Polens, Wollin. Hier soll sich die sagenumwobene Stadt Vineta befunden haben, wo der Wikinger Harald I. Blauzahn am 1. November 987 verstarb.

Ein Tagesausflug von Stettin in den Ort Wollin, am Stettiner Haff gelegen und zum Badeort Misdroy an der Ostsee ist mit der Polnischen Eisenbahn oder mit dem eigenen Fahrzeug gut machbar. In Misdroy ging Claus von Amsberg, der Prinzgemahl der niederländischen Königin Beatrix, von 1938 – 1942 in die Balten-Schule.

Service Stettin:
Hotel Radisson Blu DZ bei DERTOUR ab 98 €.
Bahn München – Berlin (ICE Sprinter) – Pasewalk – Stettin Hbf (RE) Supersparpreis 2. Klasse ab 46,99 € / 1. Klasse ab 57,99 €. (PKP-Fahrkarte Stettin – Swinemünde ab 5,70 €)

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Altes Rathaus - Szczecin

Altes Rathaus – Stettin

Im Rahmen einer Reise nach Usedom, an die Pommersche Küste oder nach Berlin bietet sich ein Besuch von Stettin an. Die polnischen Städte Krakau, Danzig und Breslau haben für eine Städtereise sicher noch etwas mehr zu bieten als Stettin. Ich reiste mit meiner Frau im Juli 2016. Der Beitrag wurde im Oktober 2024 überarbeitet. Taristand Oktober 2024. Diesen Beitrag auf YouTube ansehen: https://youtu.be/Q46vXJ3U5aI

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Weitere Berichte aus Osteuropa auf meiner Website:

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