Kurztrips

München – ein Spaziergang durch die Altstadt

Unser Rundgang durch die Altstadt von München führt uns vom Marienplatz durchs Tal zum Isartor, vorbei am Hofbräuhaus in den Alten Hof und in die Neue Residenz, zum Promenadeplatz, zur Frauenkirche und in die Fußgängerzonen in der Neuhauser und Sendlinger Straße. Die zurückzulegende Strecke beträgt knapp 6 Kilometer.

Diesen Beitrag gibt es hier auch zum Hören (Podcast MP3):

 

Zu den Anfängen von München.

Der Staufer Friedrich Barbarossa, römisch-deutscher Kaiser, erwähnte im Jahr 1158 in einer Urkunde erstmals eine Siedlung “zu den Munichen”. Der Name geht wohl auf eine frühere Niederlassung von Mönchen des Klosters Schäftlarn zurück. Der Welfe Heinrich der Löwe, Vetter und Günstling des Kaisers, war zu dieser Zeit Herzog von Sachsen und Bayern. Er veranlasste, dass die vom Bischof von Freising betriebene Föhringer Zollbrücke über die Isar zerstört wurde, um eine eigene Brücke unterhalb der von ihm neu gegründeten Siedlung München zu bauen. Ziel war es, die Zölle aus dem lukrativen Salzhandel in seine Kasse umzuleiten. Die Einnahmen dienten u.a. dazu seine neue Residenz in Braunschweig mit der Burg Dankwarederode und dem Dom aufzubauen.

Marienplatz München

Vom Marienplatz zum Isartor.

Ausgangspunkt unseres Spaziergangs durch die Altstadt ist der Marienplatz, das Zentrum von München. Vom Mittelalter bis weit in die Neuzeit wurde er als Markt- oder Schrannenplatz bezeichnet. Getreide, Eier und Gemüse wurden auf dem Markt verkauft.

Mariensäule München

Erst mit der Verlegung des Marktes im Jahr 1807 bürgerte sich die Bezeichnung Marienplatz ein, wohl auf Grund der bereits 1638 an diesem Platz errichteten Mariensäule. Sie wurde damals von Kurfürst Maximilian I. in Auftrag gegeben, nachdem München im 30-järigen Krieg von Zerstörung verschont geblieben war.

Altes Rathaus München

Den östlichen Abschluss des Platzes bildet das Alte Rathaus, 1470 bis 1480 von Jörg von Halspach, auch Ganghofer genannt, im spätgotischen Stil erbaut. Im ersten Stock befindet sich der Tanzsaal, ausgestattet mit den aus Lindenholz geschnitzten Moriskentänzern von Erasmus Grasser. Die zehn bis zu 81 cm hohen Figuren zählen zu den schönsten Skulpturen ihrer Zeit (die Originale stehen heute im Stadtmuseum München). Der Saal wird heute noch als Festsaal von der Stadt genutzt.

Neues Rathaus München

Das Alte Rathaus wurde Mitte des 19. Jahrhundert zu klein für die schnell wachsende Stadt. So wurde Georg Hauberrisser mit dem Bau des Neuen Rathauses beauftragt. Die Bauarbeiten wurden in drei Zeitabschnitten von 1867 bis 1905 durchgeführt.

Neues Rathaus - München

Es entstand ein beeindruckendes Bauwerk im neogotischen Stil mit einer 100 Meter langen Fassade, 400 Zimmern und einem 85 Meter hohen Turm, den die Figur des “Münchner Kindls” krönt.

Neues Rathaus - München

Um 12 Uhr erklingt das Glockenspiel, 32 Spielfiguren mit dem Ritterturnier und dem Schäfflertanz präsentieren sich im Kreis drehend dem Publikum auf dem Marienplatz. Die mittelalterliche Salzstraße führte von Bad Reichenhall über München und Landsberg am Lech zum Bodensee und verlief direkt über diesen Platz. Wir folgen diesem ehemals wichtigen Handelsweg in östlicher Richtung durch das Tal zum Isartor.

Isartor München

Es war Teil der zweiten Stadtbefestigung und wurde im Jahr 1337 fertiggestellt. Der mächtige Turm ist 40 Meter hoch. Das Fresko an der Außenseite des Tores stellt Kaiser Ludwig den Bayern mit seinem Heer nach der siegreichen Schlacht von Mühldorf gegen die Habsburger Armee dar.

Wer der ehemaligen Salzstraße weiter folgen will, überquert den Isartorplatz und geht auf der Zweibrückenstraße 400 Meter bis zur Ludwigsbrücke, die an gleicher Stelle wie die Zollbrücke von Heinrich dem Löwen über die Isar führt.

Hofbräuhaus

Vom Hofbräuhaus zur Neuen Residenz.

Unser Rundgang führt nun über die Marienstraße und die Bräuhausstraße zum Hofbräuhaus. Das Hofbräu wurde im Jahr 1589 von Herzog Wilhelm V. gegründet um den bayerischen Hof zu versorgen. Während des Dreißigjährigen Kriegs konnte München die drohende Plünderung und Zerstörung durch schwedische Truppen verhindern. Die Ausgabe von 23.168 Maß Bier aus der Hofbrauerei an die Schweden halfen dabei. 1828 öffnete König Ludwig I. das Hofbräuhaus für die Bevölkerung von München.

Hofbräuhaus

Das Bier war bald bei Einheimischen und Auswärtigen sehr beliebt, am Ende des 19. Jahrhunderts wurden daher die Schankräume zu klein. Prinzregent Luitpold ließ die Brauerei an den Gasteig auf die östliche Isaranhöhe verlegen und das Hofbräuhaus durch den Architekten Max Littmann im Stil des Historismus umbauen und vergrößern.

Hofbräuhaus

Einige der über 3.500 Stammgäste lagern ihre eigenen Maßkrüge in der Schwemme. Die Brauerei und das Hofbräuhaus sind seit Abschaffung der Monachie in Besitz des Freistaats Bayern.

Alter Hof München

Vom Platzl geht es weiter durch die Pfisterstraße zum Alten Hof, als Stadtburg im späten 12. Jahrhundert von Otto von Wittelsbach angelegt und durch seinen Sohn Ludwig dem Kelheimer ausgebaut. 100 Jahre später war der Alte Hof in München zur Residenz von Herzog Ludwig II. aufgestiegen, ab 1330 gar zur Kaiserburg des römisch-deutschen Kaisers Ludwig der Bayer.

Gotischer Erker im Alten Hof

Letzte Erweiterungen erfuhr der Alte Hof als Residenz unter Herzog Sigismund im 15. Jahrhundert, darunter der Anbau des schönen, gotischen Erkers. Wie in vielen deutschen Städten entstanden auch in München zunehmend Spannungen zwischen dem Bürgertum und den Landesfürsten.

Alter Hof München

Mit der Stadterweiterung im 14. Jahrhundert lag der Alte Hof nun mitten in München. Schon Herzog Johann II. war daran gelegen eine neue Veste in nördlicher Randlage, aber noch innerhalb der neuen, zweiten Stadtbefestigung zu errichten. Doch erst Herzog Wilhelm IV. verlegte um 1525 die Residenz.

Tor zum Alten Hof

Wir schreiten durch das nördliche Tor des Alten Hofes, lassen das Reiterdenkmal von Kaiser Ludwig dem Bayer links liegen und folgen dem Hofgraben zur Maximilianstraße.

Kaiser-Ludwig-der-Bayer-Denkmal

Die Neugestaltung der Maximilianstraße zur Prachtstraße im Stil des Historismus erfolgte ab 1852 nach Plänen des Architekten Friedrich Bürklein, der in Bayern auch viele bedeutende Bahnhöfe in den Anfangszeiten des Eisenbahnbaus konzipierte. Nach den Olympischen Spielen 1972 ist der Abschnitt zwischen Max-Joseph-Platz und dem Altstadtring zur mondänen Einkaufsmeile geworden.

Hotel Vier Jahreszeiten München

In diesem Bereich steht auch eines der beiden noblen Traditionshotels von München, das “Vier Jahreszeiten”. Gegenüber befinden sich die Münchner Kammerspiele.

Nationaltheater München

Am Max-Joseph-Platz, benannt nach König Maximilian I. von Bayern, entstand 1811 in seinem Auftrag an der Ostseite zunächst das Nationaltheater im klassizistischen Stil nach Plänen von Karl von Fischer. Nach einem Brand wurde es von Hofbaumeister Leo von Klenze neu aufgebaut und mit einer Säulenvorhalle versehen.

Neue Residenz - Königsbau - München

Leo von Klenze gestaltete 1825 auch den an der Nordseite des Platzes gelegene Königsbau der Neuen Residenz nach dem Vorbild der beiden Florentiner Paläste Palazzo Pitti und Palazzo Rucellai. Im Jahr 1835 wurde in der Mitte das Denkmal für König Max Joseph aufgestellt.

Königsbauhof - München - Neue Residenz

In der Mitte des Königsbaus befindet sich ein Zugang zum Residenzmuseum und zur Schatzkammer. Im hübschen Königsbauhof steht eine Neptunstatue, die der Augsburger Bildhauer Georg Petel im frühen 17. Jahrhundert nach Vorbildern von Peter Paul Rubens geschaffen hat.

Prachtportal in der Residenzstraße - Zugang zum Kapellenhof

Von der Residenzstraße gelangt man durch ein von zwei Löwen flankiertes Pracht-Portal in den Kapellenhof und von dort weiter in den zentralen Brunnenhof. Der monumentale Wittelsbacherbrunnen wurde von 1611 bis 1623 im Stil der Renaissance geschaffen.

Wittelsbacherbrunnen - Neue Residenz

Auf dem Sockel in der Mitte steht die Statue von Herzog Otto VI., dem ersten Wittelsbacher Herzog von Bayern, Vater von Ludwig dem Kelheimer und Nachfolger von Heinrich dem Löwen. Das Antiquarium an der Südwestseite des Brunnenhofes ist der älteste, erhaltene Raum der Münchner Residenz.

Brunnenhof der Neuen Residenz

Mit einer Länge von 66 Metern gilt er als einer der größten und prächtigsten Renaissancesäle nördlich der Alpen. Herzog Albrecht V. ließ ihn zwischen 1568 und 1571 für seine Sammlung antiker Skulpturen errichten und wurde von seinem Nachfolger Herzog Wilhelm V. ab 1581 in einen Fest- und Bankettsaal umgewandelt. Im Osten steht die Allerheiligen-Hofkirche, im Norden passieren wir nun den Durchgang zum Apothekerhof.

Apothekerhof - Neue Residenz - München

Im Norden des Apothekerhofes entstand im 19. Jahrhundert der Festsaalbau mit dem Herkulessaal und im Osten ein Trakt mit der ehemaligen Hofapotheke, in der Max von Pettenkofer arbeitete. In diesem Trakt befindet sich heute das Cuvilliés-Theater, benannt nach dem Architekten François Cuvilliés d. Ä.

Das ursprüngliche Cuvilliés-Theater wurde von ihm im Auftrag von Kurfürst Max III. Joseph von 1751 bis 1755 östlich der Neuen Residenz errichtet und lag nach den Erweiterungen der Residenz im 19. Jahrhundert zwischen dem Königsbau und dem Nationaltheater.

Neue Residenz München

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Cuvilliés-Theater zerstört, die gesamte Inneneinrichtung im Rokokostil konnte zuvor in Sicherheit gebracht werden. In die Baulücke wurde gleich nach dem Krieg das heutige Residenztheater, die Heimbühne des Bayerischen Staatsschauspiels, errichtet.

Herkulessaal - Neue Residenz München
Neue Residenz – Eingang zum Herkulessaal

In den 1950er-Jahren forderten zahlreiche Stimmen in München den Wiederaufbau des Cuvilliés-Theaters mit der fast komplett erhaltenen Rokoko-Inneneinrichtung, einem Werk von europäischem Rang. Da der ursprüngliche Platz nun vom Residenztheater belegt war, baute man das Alte Residenztheater (Cuvilliés-Theater) kurzerhand in den Apothekertrakt ein. 

Bayerische Akademie der Wissenschaften
Bayerische Akademie der Wissenschaften

In den Flügelbauten hinter der Ausfahrt zum Marstallplatz befindet sich heute die “Bayerische Akademie der Wissenschaften” und das “Spanische Kulturinstitut”.

Bayerische Staatskanzlei

Wir verlassen den Marstallplatz in nördliche Richtung und stehen bald im Hofgarten. Im hohen Gebäude mit der Kuppel rechts vor uns befindet sich seit 1993 die Bayerische Staatskanzlei. Der zentrale Kuppelbau ist Teil des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bayerischen Armeemuseums.

Hofgarten mit Theatinerkirche

Vom Hofgarten durchs Kreuzviertel in die Fußgängerzone.

Der Hofgarten wurde 1560 von Herzog Albrecht im Stil der Renaissance angelegt. Von 1613 bis 1617 erweiterte Maximilian I. die Anlage nach Westen hin bis zu ihrer heutigen Ausdehnung.

Dianatempel im Hofgarten München

Der Dianatempel in ihrem Zentrum und einige Arkaden am Rand sind aus dieser Zeit erhalten geblieben.

Herkulessaal - Neue Residenz München

Südlich begrenzt der Festsaalbau der Neuen Residenz den Hofgarten. In der Mitte liegt der Zugang zum Herkulessaal, der als Konzertsaal u.a. vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks genutzt wird.

Odeonsplatz München

Durch das von Hofarchitekt Leo von Klenze 1816 entworfene Hofgartentor kommen wir auf den Odeonsplatz, dem Startpunkt der Ludwigstraße, die sich von der Feldherrnhalle an Ministerien, der Bayerischen Staatsbibliothek und der Ludwig-Maximilian-Universität bis zum Siegestor im Norden zieht (dazu gibt es folgenden Beitrag: Ludwig I. – seine klassizistischen Bauten in München).

Annast Haus mit Café Tambosi - München

Eine wunderbare Gelegenheit zu einer Kaffeepause am Odeonsplatz bietet sich auf der nach Süden ausgerichtete Terrasse des Café Tambosi im Annast Haus gleich neben dem Hofgartentor.

Hofgartenarkaden München

Schon 1774 gab es an dieser Stelle ein Kaffeegeschäft, zuerst in den Hofgartenarkaden und ab 1825 im neu erbauten “Annasthaus”. Von 1810 bis 1868 war das Kaffeehaus in Besitz der Familie Tambosi, Bürgertum und Adel, ja selbst König Ludwig I. zählten zu den Gästen. 1920 übernahm das Cafés Gustl Annast, daher der Name “Annasthaus”.

Theatinerkirche München

Schräg gegenüber steht die schöne Theatinerkirche. Im Jahr 1659 legte die Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria, Henriette Adelheid von Savoyen, ein Gelübde ab, dass sie nach der Geburt eines Thronfolgers die schönste Kirche München errichten lassen wolle. 1662 kam mit Max II. Emanuel der ersehnte Sohn zur Welt und sofort wurde Agostino Barelli aus Bologna mit der Planung beauftragt. Werbung:




1663 wurde dann schon der Grundstein der neuen Hofkirche und Stiftskirche der Theatiner gesetzt. Barelli plante nach dem Vorbild der Mutterkirche der Theatiner, Sant’Andrea della Valle in Rom, eine Kuppelbasilika.

Theatinerkirche - innen -

Nach Unstimmigkeiten übernahm Enrico Zuccalli die Außengestaltung mit der 71 Meter hohen Kuppel und den beiden 65 Meter hohen Türmen. Die Stuckarbeiten im Inneren stammen von Giovanni Nicolò Perti und Giovanni Viscardi. In der Fürstengruft sind u.a. die bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria, Max II. Emanuel, Maximilian III. Joseph und Karl Theodor, der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl VII., die Könige Max I. Joseph von Bayern, Otto I. von Griechenland und Prinzregent Luitpold von Bayern beigesetzt.

Theatinerstraße München

Die Theatinerstraße ist eine weitere Einkaufsstraße und führt zurück in Richtung Marienplatz. Auf Höhe der Perusastraße quert sie die Tramlinie 19. Die Strecke vom Stachus (Karlsplatz) bis zum Max-Weber-Platz ist die schönste Strecke im Münchner Tramnetz.

Tram in der Maximilianstraße

Wer jetzt eine Brotzeit machen will, kann im “Wirtshaus zum Franziskaner” eine Portion Leberkäs bestellen, es soll einer der besten in München sein. Ein Eingang zu diesem alten Münchner Wirtshaus liegt gleich hier in der Perusastraße.

Zum Franziskaner - Eingang Perusastraße

Westlich, in der Theatinerstraße 8, befindet sich der Eingang zu den “Fünf Höfen”, einer Einkaufspassage die uns zur Kardinal-Faulhaber-Straße führt. Hier im Kreuzviertel gibt es einige besonders schöne Stadtpaläste.

Palais Porcia (Kardinal-Faulhaber-Straße 12)

Das denkmalgeschützte Palais Porcia (Kardinal-Faulhaber-Straße 12) wurde im Jahr 1693 von Hofbaumeister Enrico Zuccalli für die Gräfin Fugger und ihren Ehemann Paul Graf Fugger als Vierflügelanlage erbaut. Von 1731 bis 1737 wurde es durch François de Cuvilliés d. Ä. aufwändig umgestaltet.

Werbung: Eine Stadtrallye durch München zu Fuß (ab 37 €) bei


Das Palais Holnstein (Haus Nr. 7) wurde von 1735 bis 1737 durch François de Cuvilliés im Auftrag von Kurfürst Karl Albrecht für seinen Sohn, den Graf von Holnstein erbaut.

Palais Holnstein - Kardinal-Faulhaber-Str. 7

Es gilt als das schönste Adelspalais aus der Barockzeit in München und ist seit 1821 Sitz des Erzbischofs von München und Freising und wird daher auch Erzbischöfliches Palais genannt.

Bankgebäude (Kardinal-Faulhaber-Straße 10)

Das schöne Bankgebäude (Haus Nr. 10) wurde 1895/96 nach dem Entwurf von Albert Schmidt für die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank erbaut. Das Palais Spreti (Haus Nr. 6) wurde um 1720 im spätbarocken Stil im Auftrag von Reichsgraf Maximilian Joseph von Toerring-Jettenbach erbaut.

St. Salvator - München

Am Nordende der Kardinal-Faulhaber-Straße befindet sich St. Salvator, die ehemalige Friedhofskirche der Frauenkirche, wie diese eine Backsteinkirche im gotischen Stil. Seit 1829 ist sie der griechisch-orthodoxen Gemeinde überlassen.

Kardinal-Faulhaber-Straße mit Frauenkirche

Am Südende der Straße sieht man schon die Türme der Frauenkirche über den Dächern hervorspitzen. Wir sind jetzt am Promenadeplatz. Vom 15. Jahrhundert bis zum Jahr 1778 standen hier die Salzstadel, später war er ein Paradeplatz bis er 1805 zur Grünanlage umgestaltet wurde.

Bayerischer Hof München

An der Nordseite steht das zweite noble Traditionshotel von München, der “Bayerische Hof”. Das Hotel wurde ab 1839 von Friedrich von Gärtner errichtet. Der bayerische König Ludwig I. unterstützte das Vorhaben, um Kunst und Fremdenverkehr in seiner Hauptstadt zu fördern. Heute gehört das Hotel zu den “Leading Hotels of the World”. Der “Bayerische Hof” war von 2011 bis 2015 das umsatzstärkste Hotel Deutschlands, verlor diesen Rang aber 2016 an das Estrel in Berlin.

Promenadeplatz München

Auf dem Promenadeplatz gibt es fünf Denkmäler, darunter das für Orlando di Lasso, dem bekanntesten Komponisten und Kapellmeister der Renaissance, der von 1556 bis zu seinem Tod im Jahr 1594 für den Münchner Hof tätig war und trotz Abwerbeversuche zahlreicher Regenten von Paris bis Dresden, München die Treue hielt.

Denkmal für Orlando di Lasso (und Michael Jackson)

Das Denkmal wird von den Fans von Michael Jackson seit seinem Tod 2009 vereinnahmt und mit Fotos, Blumen und Grablichtern geschmückt. Jackson hat bei seinen Münchner Konzerten oft im Bayerischen Hof gewohnt.

Karmelitenkirche St. Nikolaus - München

Die ehemalige Karmelitenkirche St. Nikolaus am Westende des Promenadeplatzes ist die älteste noch erhaltene Barockkirche in München. Heute beherbergt sie das Archiv des Erzbistums München und Freising und einen Veranstaltungssaal. Wir folgen jetzt links der Karmeliterstraße, die in die Ettstraße mit dem Polizeipräsidium München übergeht.

Neuhauser Straße - München

An ihrem Ende stehen wir in der Fußgängerzone an der Neuhauser Straße. An der großen Michaelskirche vorbei erreichen wir das Karlstor, das westliche Stadttor und Ausgang der Salzstraße aus der Stadt.

Karlstor am Stachus - München

Es wurde um 1300 erbaut und wird von dem halbkreisförmig neobarocken Stachus-Rondell eingerahmt, das von 1899 bis 1901 nach Plänen von Gabriel von Seidl errichtet wurde.

Haus "Zum schönen Turm" (Hirmer) - München

Wie wenden und flanieren zurück durch die Fußgängerzone von München. Am Haus “Zum schönen Turm” geht die Neuhauser Straße in die Kaufingerstraße über. Das repräsentative Gebäude ist Sitz des Herrenmodegeschäfts Hirmer. Hinter dem Haus befindet sich der Frauenplatz mit dem Münchner Dom, der Frauenkirche.

Frauenkirche - innen -

Der dreischiffige, spätgotische Backsteinbau wurde im Jahr 1468 von Jörg von Halspach (Ganghofer) begonnen und 1494 geweiht. Das Gotteshaus ist 109 Meter lang und 40 Meter breit, die Türme sind knapp 99 Meter hoch.

Grabmal für den 1347 verstorbenen Kaiser Ludwig der Bayer

In der Kirche befindet sich das frühbarocke Grabmal für den 1347 verstorbenen Kaiser Ludwig der Bayer, gestaltet im Jahr 1622. Die Gebeine Ludwigs liegen aber nicht hier,

Krypta in der Frauenkirche

sondern wie die vieler anderer Wittelsbacher, in der Krypta der Frauenkirche, darunter die sterblichen Überreste der Herzöge Johann II., Siegmund, Wilhelm IV. und Albrecht V. Seit 1821 ist die Frauenkirche offiziell die Kathedrale des Erzbischofs von München und Freising.

Vom Dom zum Sendlinger Tor.

Durch die Kaufinger-Tor-Passage und die Fürstenfelder Straße kommen wir in die Sendlinger Straße, 500 Meter lang und seit 2019 ebenfalls Fußgängerzone. Nach 300 Metern befindet sich rechts die 8 Meter breite Asamkirche, eingegliedert in die Hausfassaden.

Asamkirche - München - Außenansicht

Die dem Heiligen Johann Nepomuk gewidmete Kirche war die Privatkirche der Gebrüder Asam und gilt als ein Meisterwerk des Spätbarocks. Im Jahr 1746 wurde die Kirche geweiht.

Asamkirche - München - Innenansicht

Tritt man ein, sieht man, dass die Kirche größer ist als man zunächst denkt, sie hat eine Tiefe von 22 Metern. Innen entfaltet sich die ganze Pracht der Asam`schen Kunst, gekonnte Fresken, vergoldete Ornamente und Figuren aus Stuck, Säulen aus Stuckmarmor

Asamkirche - München - Oberlich-Fenster hinter dem Altar

und eine raffinierte Beleuchtung durch die rückwertigen, gelb gefärbten Oberlicht-Fenster hinter dem Hochaltar. Gleich links neben der Kirche steht das 4-stöckige Wohnhaus von Egid Quirin Asam, das er 1733 erwarb und sogleich die Fassade neu gestaltete.

Asamhaus - Sendlinger Straße

Sie diente mit ihren großen Stuckfiguren und den vielen Ornamenten als Vorzeigeobjekt für seine hohe Kunst.

Sendlinger Tor - München

Das Sendlinger Tor wurde im Rahmen der zweiten Stadtbefestigung als südlicher Eingang in die Stadt München angelegt. Es besteht aus rotem Sandstein. Dahinter befindet sich der verkehrsreiche Sendlinger-Tor-Platz.

Sendlinger Straße - München

Durch das Angerviertel zurück zum Marienplatz.

Am besten geht man auf der Sendlinger Straße zurück bis zum renommierten Juwelier Friedrich und zweigt dort rechts ab zum Oberanger. Schräg gegenüber liegt der Jakobsplatz mit dem Stadtmuseum, das 7 Jahre lang bis 2031 generalsaniert wird und geschlossen bleibt.

Jakobsplatz München

Die neue Synagoge wurde 2006 geweiht und steht zusammen mit dem Jüdischen Museum ebenfalls auf dem Jakobsplatz.

Ruffinihaus - Am Rindermarkt - München

Auf dem Rindermarkt war früher Münchens Viehmarkt, woran ein großer Brunnen erinnert. Sehenswert ist das dreiteilige Ruffinihaus, von 1903 bis 1905 von Gabriel von Seidl neugestaltet.

Am Rindermarkt - München

An der Ostseite des Rindermarkts steht der Löwenturm. Ein Schild weist am Turm darauf hin, dass dieser zur ersten Münchner Befestigungsanlage von Heinrich dem Löwen aus dem 12. Jahrhundert gehört. Somit wäre der Löwenturm das älteste, erhaltene Bauwerk in München.

Löwenturm - München

Neuere geographische Vermessungen verorten den Turm jedoch 15 Meter südlich der alten Stadtmauer und so wird jetzt vermutet, dass es sich bei dem 25 Meter hohen Turm um einen Patrizierturm aus dem 14. Jahrhundert handelt.

Alter Peter

Auf dem Rückweg zum Marienplatz kommen wir noch an der der ältesten Pfarrkirche Münchens, der Peterskirche vorbei. Rechts vor dem Alten Peter führt ein Durchgang zum Viktualienmarkt.

Am Viktualienmarkt - München

Wer noch Lust auf einen Bummel über den bekannten Markt hat, dem empfehle ich meinen Beitrag “Rund um den Viktualienmarkt in München”. Der Rundgang führt durch die 7 Abteilungen des Marktes, in die Schrannenhalle und in die Kirchen St. Peter und Heilig Geist.

Service Altstadt München:
Rathaus Turm – Auffahrt 6,50 €. Glockenspiel um 11 und 12 Uhr – von März bis Oktober zusätzlich um 17 Uhr.
Isartor – Valentin-Karlstadt-Musäum Eintritt 2,99 €.
Neue Residenz Eintritt 20 € (inkl. Residenzmuseum, Cuvilliés-Theater und Schatzkammer).
Jüdisches Museum Eintritt 6 €.
Alter Peter
Turmbesteigung 5 €.

Bahnfahrt ICE SuperSparpreis nach München z.B. ab Berlin Hbf oder Frankfurt Hbf 2. Klasse ab 17,90 €, 1.Klasse einfach ab 23,90 €.
Flemings Hotel München City**** Superior-DZ bei DERTOUR inkl. Frühstück ab 170 €.
Hotel Bayerischer Hof***** mit Pool und Sonnenterrasse – DZ bei DERTOUR inkl. Frühstück ab 537 €.
MVV-Gruppenticket
bis 5 Personen 17,80 € – Einzelperson 9,20 €. U- und S-Bahnhof Marienplatz.

Werbung:


Tarifstand: Sommer 2024. Diesen Beitrag auf YouTube ansehen: https://youtu.be/Js_qNhYZBZk

Alle Beiträge – Inhaltsverzeichnis 

Weitere Beiträge aus München:

to80countries

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.