Java – vom alten Batavia in die Feuerberge
Die Makassar-Schoner im Hafen Sunda Kelapa verbinden Java mit den anderen Inseln des Archipels. Wir starten hier an der Javasee zum ehemaligen Sommersitz “Buitenzorg” der holländischen Kolonialherren auf 290 Meter Höhe am Fuss des Puncak-Passes. Über den 1.500 Meter hohen Pass erreichen wir die Vulkanberge rund um Bandung.
Diesen Beitrag gibt es hier auch zum Hören (MP3):
Sunda Kelapa – das Tor zur indonesischen Inselwelt.
Die beeindruckendste Sehenswürdigkeit der Hauptstadt Jakarta ist für mich der alte Hafen der Frachtsegler. Wie im Batavia der holländischen Kolonialzeit werden hier noch immer auch im heutigen Jakarta die Makassar-Schoner über Bohlen und Trittbretter durch Lastenträger beladen.
Zement wird vom “Sunda Kelapa” auf die anderen Inseln verfrachtet und von dort kommen wiederum Tropenhölzer nach Java.
Werbung: Eine Tour inkl. Sunda Kelapa:
Bogor – ein Botanischer Garten mit der Sommerresidenz des Präsidenten.
Ein Wochenendausflug mit unseren Verwandten führt uns im Auto 70 Kilometer südlich dieses Hafens nach Bogor, dem ehemaliger Sitz des Königs von Sunda.
Hier befindet sich der im Jahr 1744 fertiggestellte Palast der holländischen Kolonialherren auf Java und heutige Sommerresidenz des indonesischen Präsidenten. Geschätzt wird der Ort wegen des im Vergleich zur Tiefebene um Jakarta kühleren Klimas.
Das weitläufige, 80 Hektar große Gelände des Palastes wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in einen Botanischen Garten umgewandelt und im Jahr 1817 offiziell als “Lands Plantentuin” eröffnet. Ein Zentrum zur Forschung und Entwicklung von Pflanzen und Saatgut aus anderen Teilen des Indonesischen Archipels wurde angegliedert.
Heute gibt es hier etwa 15.000 Pflanzenarten, allein 400 Arten von außergewöhnlichen Palmen und ca. 3.000 Sorten Orchideen. Der Park beherbergt fünfzig verschiedene Vogelarten und die hohen Bäume bieten Schlafplatz für unzählige Fledermäuse.
Besonders bemerkenswert sind die Riesen-Seerosen. Die hellgrünen Blätter haben einen Durchmesser von mehr als zwei Metern und können ein Gewicht von bis zu 120 Kilo tragen. Den Rekord für die größte Einzelblüte der Welt hält ein Titanenwurz (Amorphophallus titanum), ein Aronstabgewächs mit einem über 3,70 Meter hohen Blütenstand hier im Botanischen Garten. Werbung:
Durch die grüne Landschaft der Teeplantagen über den Puncak-Pass.
Von Bogor aus windet sich die Straße in vielen Kurven und Kehren hinauf zum Puncak-Pass auf 1.500 Meter. Heute ist das ein am Wochenende und an Feiertagen überlaufenes Erholungsgebiet der Einwohner der 10-Millionen-Metropole Jakarta.
Sattgrüne Teeplantagen erfreuen zwar das Auge, die Ränder der Fernstraße sind jedoch dicht bebaut mit Häusern, Tankstellen, Werkstätten und Verkaufsständen. An den Hängen und in den wasserreichen Tälern wurden zahlreiche Hotels, Resorts und Gästehäuser gebaut. Von Jakarta bis Bandung muss man auf dieser Route mit bis zu sechs Stunden reiner Fahrzeit rechnen.
Art-Deco Architektur in der Millionenstadt Bandung.
Bandung wurde ab dem Jahr 1850 Zentrum einer Plantagenregion mit Anbau von Tee, Kaffee und Chinarindenbäumen. 1880 kam die erste Eisenbahnverbindung mit Batavia (Jakarta) und damit Tourismus und Industrialisierung ins Hochland von Java. 1920 wurde das Militär-Hauptquartier von Niederländisch-Indien in die Stadt verlegt und die neuen Gebäude der Offiziere entstanden im damals hochmodernen Art-Deco-Stil. Das verschaffte Bandung die Bezeichnung Paris des Ostens. Heute hat die drittgrößte Stadt von Java 2,5 Millionen Einwohner. Wir übernachten im Hotel Horison.
Drive-In: Mit dem Auto auf den Kraterrand.
Der Vulkan Tangkuban Perahu liegt 20 Kilometer nördlich von Bandung, ist von Weitem schon zu sehen und etwa 10 Kilometer vorher auch zu riechen. Ein Schwefelgeruch von faulen Eiern stellt sich ein.
Die Vulkanerde ist sehr fruchtbar und an den Hängen rund um den Berg gibt es einen breiten Streifen von unerschlossenem Dschungel. In ihm entspringen heiße Quellen. So gibt es hier einige hübsche Gästehäuser mit Kur- und Badeeinrichtungen und einige romantische Badeplätze am Rand des Bergwalds.
Eine Straße führt bis hinauf zum Kraterrand des Hauptkraters in 2.084 Metern Höhe. Hier oben gibt es kaum Vegetation und auch die tiefer liegenden Nebenkrater sind kahl.
Mit einen Führer kann man zu ihnen hinabsteigen. Dampf, heißer Schlamm und Wasser steigt aus den Spalten. Da der Ausflug in die Feuerberge ohne große Mühen bewältigt werden kann, sollte man ihn auf einer Java-Reise unbedingt mit einplanen. Werbung:
Unsere Verwandten müssen mit ihrem Auto zurück nach Jakarta. Wir jedoch bleiben noch zwei Tage in Bandung. Landkarte dieser Tour.

Mit dem Zug sieht man mehr von der Landschaft.

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Diese Reise fand im August 2003 statt. Zuletzt war ich in Indonesien im Jahr 2010. Tarifstand: Sommer 2020.
Weitere Berichte aus Südostasien auf meiner Website:
- SV Starflyer – mit dem Großsegelschiff in Fernost
- Burma/Myanmar – Asien erleben wie vor 40 Jahren
- Lombok, Gili und Bali –am pazifischen Feuerring
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