Cebu – Magellans großes christliches Erbe
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Meine Anreise über die Cebu-Straße.





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Das Kreuz des Magellan.

Der portugiesischer Seefahrer Fernando Magellan war im Auftrag der spanischen Krone unterwegs um eine Westroute zu den sagenumwobenen Gewürzinseln zu finden. Er stach als Generalkapitän am 20. September 1519 mit fünf Schiffen von Sanlúcar de Barrameda aus in See. Er und seine Mannschaft von 242 Mann überquerten den Südatlantik, entdeckten Ende 1520 die Magellanstraße und fanden damit den Weg zum Pazifik. Allerdings bestand der Verband nur noch aus drei Schiffen auf dem vier Monate dauernden Weg über den Südpazifik.

Mit Zwischenstation auf zwei unbewohnten Atollen und einem Stopp auf den Marianen erreichte Magellan die Inselgruppe der Visayas.
Er fuhr zunächst an der Insel Samar entlang und landete am 16.März 1521 auf der kleinen Insel Homonhom um Vorräte zu bunkern. Die Ankunft der Flotte wurde dem Rajah Kalambu auf Limasawa gemeldet, der Magellan und seine Männer auf seine Insel einlud. Am 31. März wurde dort die erste Heilige Messe auf philippinischem Boden gefeiert.

Alle zusammen segelten danach weiter auf die Insel Cebu, die etwas größer ist als alle Balearischen Inseln zusammen. Eine Woche nach der Ankunft wurden am 14. April 1521 der örtliche Herrscher Raja Humabon, seine Frau Hara Amihan und 400 seiner Untertanen in einer feierlichen Zeremonie getauft,
das Herrscherpaar auf die christlichen Namen Carlos und Juana, nach dem spanischen Herrschern Karl V. (span. Carlos I.) und seiner Mutter Johanna I. (span. Juana I.) von Kastilien. Fernando Magallan schenkte Juana anlässlich der Taufe eine Holzfigur des Jesuskindes und ließ ein Kreuz aufstellen.Das Kreuz befindet sich heute noch an Ort und Stelle in einem Pavillon, geschützt durch eine Ummantelung aus Tindaloholz. An der Decke des Pavillons finden sich Szenen aus dieser Zeit.
Der Tod Fernando Magellans und der Ausgang der Expedition.
Der Häuptling Lapu-Lapu auf der kleinen Nachbarinsel Mactan lehnte eine spanische Oberherrschaft und Missionierung ab. Daraufhin versuchte Magellan, Lapu-Lapu und sein Dorf militärisch zu unterwerfen. Doch der Angriff auf Mactan am 27. April 1521 scheiterte. Dabei kam Fernando Magellan ums Leben.
Auf Mactan gibt es nun ein Magellan-Denkmal an der Stelle des Kampfes und davor eine Statue des Häuptlings Lapu-Lapu. Heute befindet sich auf Mactan auch der internationale Flughafen von Cebu (CEB).
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Bald nach dem misslungenen Angriff auf Mactan sagte sich Carlos auf der Insel Cebu wieder vom Christentum los und lockte die Europäer in eine Falle. 35 von ihnen kamen ums Leben.
Die übrig gebliebenen Europäer konnten mit zwei Schiffen knapp entkommen und erreichten nach einem Aufenthalt in Brunei schließlich ihr Ziel, die Gewürzinsel Tidore auf den heutigen Molukken (Indonesien). Dort schlug das Schiff „Trinidad“ leck und musste repariert werden.
Letztlich schaffte nur die „Victoria“ unter dem Befehl von Sebastián Elcano als einziges Schiff von Magellans Flotte die Rückkehr nach Spanien auf der Route um das Kap der Guten Hoffnung. Am 6. September 1522 traf das Schiff mit nur 18 Mann der ursprünglichen Besatzung, reich beladen mit den begehrten Gewürzen in Sanlúcar de Barrameda ein. Damit war der „Victoria“ die erste Weltumsegelung gelungen.

Weitere Expeditionen der Spanier über den Pazifik.
Nachfolgende Expeditionen zu diesen Inseln von Spanien und von der Kolonie Neuspanien (heute Mexiko) aus blieben zunächst erfolglos, da jeweils die Rückfahrt über den Pazifik scheiterte. Erst im Jahr 1565 gelang es dem Augustinermönch, Entdecker und genialen Navigator Andrés de Urdaneta einen Rückweg von den Visayas nach Mexiko zu finden, indem er weit in den Nordpazifik hinaussegelte und die dort vorherrschenden Westwinde ausnutzte.

Im Auftrag von König Philipp II. hatte Miguel López de Legazpi im Jahr 1564 diese Expedition mit fünf Schiffen zusammengestellt, die die Inseln von Neuspanien (heute Mexiko) aus erobern und kolonialisieren sollten. Ein erster Landeversuch auf Cebu scheiterte an der feindseligen Einstellung der Bewohner.
Lagazpi wich auf die Inseln Leyte, Camiguin und Bohol aus, wo er einen Vertrag mit dem Häuptling Datu Sikatuna schloss, Nahrungsmittel, Gewürze und Gold bekam. So gestärkt startete er am 27. April 1565 zu einem Angriff auf Cebu, brannte das bestehende Dorf dort nieder und gründete auf den Trümmern die erste Siedlung der Spanier auf den Inseln, die er nach seinem König Philippinen nannte.
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Die erste Festung der Spanier: Fuerza de San Pedro.
Miguel López de Legazpi beorderte am 1. Juni Andrés de Urdaneta mit seinem Schiff zurück nach Mexiko um Verstärkung und Unterstützung für die Kolonie zu holen. Schon am 8. Mai hatte er den Grundstein zum Bau der „Fuerza de San Pedro“ gelegt.
Im 17. Jahrhundert wurde der dreieckige Holzbau auf einem Erdwall durch eine Festung mit 7 Meter hohen Steinmauern und 10 Meter hohen Türmen ersetzt. Heute ist die Festung ein Museum, das zahlreiche gut erhaltene Stücke aus der spanischen Kolonialzeit enthält, unter anderem Dokumente, Münzen, Gemälde, Skulpturen, Kanonen, eine Kapelle, ein Verlies, Wohn-, Schlaf- und Schulräume und einen kleinen Garten.
Die nördlich verlaufende Colon Street, nach dem Entdecker Christoph Kolumbus benannt, gilt als älteste mit Kopfsteinen gepflasterte Straße auf den Philippinen. In der Zeit von 1565 bis 1571 wurde Cebu als Hauptstadt der spanischen Kolonie angesehen. In diesen Jahren kam oft mehrmals im Jahr eine Flotte zur Unterstützung der Eroberer aus Neuspanien.
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1569 stellte Gouverneur Miguel López de Legazpi eine Expedition mit Leutnant Martín de Goiti, Kommandant Juan de Salcedo und 300 Spaniern zusammen. Sie sollten das Gebiet nördlich von Cebu erforschen und erobern und landeten dabei auf Panay, Mindoro und Luzon. Dabei entdeckten sie Manila mit seiner großen und geschützten Bucht. König Philipp II. bestimmte daraufhin, dass die Hauptstadt der Kolonie verlegt werden sollte und im Jahr 1571 zog der Gouverneur nach Manila um.
Das Nationalheiligtum Santo Niño.
Als die Spanier unter Miguel Lopez de Legazpi im April 1565 Cebu angriffen und besetzen, wurde die Jesusfigur, die Magellan im Jahr 1521 Juana zur Taufe geschenkt hatte, in den rauchenden Trümmern der niedergebrannten Siedlung unbeschädigt aufgefunden.
Am Fundort wurde noch im Mai dieses Jahres unter Leitung des Augustinermönchs und Navigators Andrés de Urdaneta mit dem Bau einer Kirche in Holzbauweise begonnen. Sie wurde nach dem Ordensheiligen San Augustin benannt und war das erste Gotteshaus der Philippinen. Im Jahr 1735 wurden schließlich die Fundamente für die heute bekannte Basilika gelegt. Innerhalb von nur vier Jahren wurde das massive Steingebäude fertiggestellt. Das Baumaterial kam eigens aus Steinbrüchen von der Insel Panay.
Das Christuskind „Santo Niño“ hatte immer einen hervorragenden Platz in diesem Gotteshaus, heute befindet es sich in einer Seitenkapelle der Basilika in einem reich verzierten Glasschrein. Die Figur ist ein Nationalheiligtum und eine Kopie findet sich nicht nur in der Mitte des Hochaltars, sondern auch in nahezu jedem Haus und in jedem Fahrzeug als Segensbringer. Am dritten Sonntag im Januar wird zu Ehren des „Santo Niño“ in Cebu das große Sinulog-Fest gefeiert.
Heute heißt die San Augustin-Kirche „Basilica Minore del Santo Niño“. Die Umbenennung erfolgte anlässlich der 400 Jahr-Feier der Kirche im Jahre 1965 auf Anordnung von Papst Paul VI., der damit die Bedeutung Cebus als Wiege des Christentums in Südost-Asien hervorheben wollte. Bei einem Besuch eines Gottesdienstes in der Basilika am Sonntag, kann ich mich davon überzeugen, wie beliebt diese Kirche bei den Gläubigen ist. Im Stundentakt finden Messen statt und jedes Mal ist die Basilika überfüllt.
In einem Museum wird die Geschichte der Christianisierung der Philippinen dargestellt, die in Cebu ihren Ursprung hatte. Schon seit dem ersten Feldzug Legazpis missionieren Mönche der großen Orden die Einheimischen: Dominikaner, Franziskaner, Augustiner und Jesuiten. Denn Philipp II. hat den Konquistador beauftragt, nicht nur Gewürze und Reichtum herbeizuschaffen, sondern auch „den Einwohnern dieser Orte unseren Heiligen Katholischen Glauben zu bringen“. Zu diesem Zweck bestimmt der König Ordensbrüder für die Reisen auf die Philippinen. Keine Galeone verließ Mexiko ohne einen Missionar an Bord.
Auch heute sind für die Katholische Kirche die Philippinen sehr wichtig, erhielten die Inseln doch in den letzten 50 Jahren 4 Mal Besuch von Päpsten: 1970 Paul VI., 1981 und 1995 Johannes Paul II. und 2015 durch Papst Franziskus, diesmal mit einer Messe vor 6 Millionen Gläubigen.
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Mangos – die bekannteste Früchte der Insel.

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Lite Ferries einfache Fahrt ab 5,10 €.One Central Hotel Suites mit Pool – Nähe Colon Street – DeLuxe DZ ab 46 € inkl. Frühstück.Mietwagen von Europcar ab/bis Flughafen Toyota Vios 1.3 für 3 Tage ab 121 €.
Fuerza San Pedro Eintritt 0,50 €.
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Ost- und Südostasien zählten in den letzten 15 Jahren zu meinen liebsten Reisezielen. Überarbeitet im März 2024 – Tarifstand: April/Mai 2024. Diesen Beitrag auf YouTube ansehen: https://youtu.be/AOd3Fy_z_fk
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