Rund um den Bodensee
Die einwöchige Radtour um den Bodensee durch drei Länder bietet täglich neue Höhepunkte. Sie ist auch für Familien sehr gut geeignet, ich hatte meine beiden Söhne dabei.
Version 2024. Den Beitrag “Der Bodensee – Lindau, Konstanz und Bregenz” gibt es hier zu hören:
Der Bodensee ist der drittgrößte See Mitteleuropas und besteht aus dem großen Obersee mit 473 km², dem wesentlich kleineren Untersee mit 63 km² und dem Seerhein, der Verbindung der beiden Seen.
Anreise zum Bodensee.
1. Tag / 9 km: Wir sitzen im Alex* von München nach Lindau Hbf. Die Fahrräder sind in ihrem Abteil sicher abgestellt. Die Fahrt durchs Allgäu ist sehr abwechslungsreich, bis Kaufbeuren flach mit Feldern und Wäldern, später zunehmend hügelig, vorbei an den Inselseen und dem Niedersonthofener See und hinein in die Allgäuer Voralpen bei Immenstadt.
Kurvenreich geht es entlang des Alpsees und dann durch einen Tunnel nach Oberstaufen.
Das Bayerische Ufer.
Ab Röthenbach führt die Strecke hinunter zum Bodensee. Über einen Damm erreicht der Zug schließlich seinen Endpunkt in der Altstadt auf der Lindauer Insel.
Im frühen 9. Jahrhundert wurde hier ein Damenstift gegründet. Im 12.Jahrhundert verlegte man den zugehörigen Klostermarkt vom Festland auf die Insel, eine Siedlung entstand rund um den Markt. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung wurde der Ort zum Gegenpol des Klosters, 1180 wurde die Stadtpfarrkirche St. Stephan erbaut und bald wurde Lindau zur freien Reichsstadt, bestätigt durch den römisch-deutschen König Rudolf I. von Habsburg. Handelsverbindungen in die Lombardei und der Bau einer eigenen Bodensee-Flotte schufen bürgerlichen Reichtum. Heute hat Lindau 26.000 Einwohner.
Das erste eiserne Dampfschiff auf dem Bodensee war ab 1838 in Lindau stationiert. Es war benannt nach König Ludwig I. von Bayern. Seit 1805 gehört Lindau gemäß dem Frieden von Preßburg zu Bayern. Nachdem im Jahr 1854 der Eisenbahnanschluss durch den Bau des Bahndamms über den Bodensee fertiggestellt worden war, wurde der Hafen neugestaltet.
Links von uns steht der Bayerische Löwe aus Kelheimer Sandstein, rechts der Neue Leuchtturm, 36 Meter hoch und mit einer Uhr ausgestattet. Er ist der südlichste Leuchtturm Deutschlands. Im Hafen liegen zahlreiche Linienschiffe und Ausflugsboote. Wir entscheiden uns für die Panoramafahrt der BSB und nehmen auf dem Sonnendeck platz.
Das Schiff zieht an der ehemaligen Luitpoldkaserne vorbei, entlang des Bodensee-Nordufers bis Wasserburg mit dem Schloss der Grafen Montfort aus dem 14. Jahrhundert, dem Malhaus, das Jakob Fugger 1597 als Gerichtshaus errichten ließ, und der Kirche St. Georg mit ihrem Zwiebelturm.
Urkundlich erwähnt wurde Wasserburg schon im Jahr 784 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen. Jetzt geht der Dampfer auf südlichem Kurs Richtung Bregenz. Der 2.500 Meter hohe Säntis ragt hinter dem Schweizer Ufer empor. Ab Bregenz geht die gemütliche Fahrt zurück nach Lindau – ein gelungener erster Eindruck vom Bodensee.
Am höchsten Punkt der Lindauer Insel steht der Diebsturm von 1380. Der frühere Wachtturm ist 25 Meter hoch und Teil der westlichen Stadtbefestigung. Zwischenzeitlich diente er als Gefängnis. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die über 1.000 Jahre alte Peterskirche, die zusammen mit dem Zeughaus und der ehemaligen Glockengießerei ein malerisches Ensemble am Schrannenplatz bildet.
Im Osten der Altstadt befindet sich der Markplatz mit dem katholischen “Münster unserer Lieben Frau”, das nach einem Stadtbrand im 18. Jahrhundert die alte Stiftskirche aus dem 9. Jahrhundert ersetzte. Gleich daneben steht die heute evangelische St.-Stephans-Kirche mit Ursprüngen aus dem 12. Jahrhundert.
Wir kehren nun zurück zum Hafen. Der Mangturm an der Seepromenade ist ein quadratischer Steinbau aus dem 12. Jahrhundert und diente ebenfalls dem Schutz der Stadt. Er war nur über eine Zugbrücke erreichbar. Nachdem er durch die Neugestaltung des Hafens seine Funktion als Beobachtungsposten und Signalfeuer verlor, wurde er aufgestockt und mit einem mit bunten, glasierten Ziegeln versehenen Dach ausgestattet.
Jetzt schwingen wir uns auf die Fahrradsättel und starten mit unserer Bodensee-Umrundung entgegen dem Uhrzeigersinn. Zunächst geht es neben der Bahnstrecke auf dem Damm hinüber zum Festland. Hinter Bad Schachen führt der Weg durch die für den Bodensee typischen Streuobstwiesen. Werbung:
In Nonnenhorn haben wir in der “Pension Sonnengrund” ein Zimmer vorgebucht. Das Haus macht einen sehr gepflegten Eindruck. Ganz in der Nähe, am Bahnhof von Nonnenhorn, hat die Rädlewirtschaft des Obst- und Weinguts Marte geöffnet. In dem gemütlichen Holzschuppen lassen wir unseren ersten Urlaubstag ausklingen. Wir bekommen Lachsforelle, Wurstsalat und einen Kästeller serviert. Dazu nehme ich einen Schoppen Müller-Thurgau. Im Ort steht in einem anderen Holzschuppen eine alte Weinpresse aus dem Jahr 1591, die “Torkel von Nonnenhorn”.
In Württemberg und Baden.
2. Tag / 54 km: Nach dem Frühstück fahren wir über die Bayerische Grenze kurz vor Kressbronn und passieren dahinter die 72 Meter lange, älteste Kabelhängebrücke Deutschlands über den Fluss Argen. Am Ufer in Langenargen steht das vom Württembergischen König Wilhelm I. im maurischen Stil errichtete Schloss Montfort.
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Der Radweg führt weiter entlang des Naturschutzgebiets “Eriskirchner Ried”. In Friedrichshafen liegt die Fähre nach Romanshorn auf der Schweizer Seite des Sees am Kai. Uns lockt jedoch das Zeppelinmuseum. Ferdinand Graf von Zeppelin konstruierte ein Luftschiff, das am 2. Juli 1900 vor Friedrichshafen zur Jungfernfahrt startete.
Die Ära der Zeppeline wird im Museum gewürdigt. Sie reicht vom Prototyp LZ 1 mit 128 Meter Länge aus dem Jahr 1900, über den 236 Meter langen LZ 127 aus der Blütezeit der Zeppeline und der LZ 129 “Hindenburg”, deren Brand bei der Landung in Lakehurst im Jahr 1937 das Ende des Luftschiff-Liniendienstes bedeutete, bis zum Zeppelin NT aus dem Jahr 1997 mit 75 Meter Länge.
Auch Automobile der Oberklasse wurden in Friedrichshafen in den Jahren 1930 – 1940 gebaut. Die Modelle Maybach Zeppelin DS 7 und DS 8 wurden durch Zwölfzylindermotoren angetrieben.
Auch durch die größeren Orte, wie Immenstaad, sind die Radwege gut ausgebaut und vom Kfz-Verkehr getrennt. Bei Hagnau fahren wir durch die Weinberge. Hier wurde Badens erste Winzereigenossenschaft gegründet. Bald erreichen wir Meersburg. Der Bau des Alten Schlosses wurde im 7. Jahrhundert schon begonnen. Es ist somit die älteste noch bewohnte Burg Deutschlands. Das Neue Schloss, erbaut von 1710 bis 1712 diente von 1750 bis 1803 als Residenz der Konstanzer Fürstbischöfe.
Wer möchte, kann in Meersburg eine Abkürzung nehmen und die Autofähre nach Konstanz-Staad benutzen. Wir aber sind entschlossen, am Überlinger See entlang zu fahren. Der Überlinger See ist Teil des Obersees und streckt sich wie ein Finger Richtung Nordwesten.
Der Überlinger See.
Wir verlassen Meersburg und radeln oberhalb des Ufers weiter auf den Bodenseeradweg. Unteruhldingen hat ein UNESCO-Weltkulturerbe im Wasser stehen: Ein rekonstruiertes Pfahldorf aus der Steinzeit und eines aus der Bronzezeit sind zusammen die größte Pfahlbautenanlage Europas.
Durch die Weinberge beim zum Kloster Salem gehörenden “Hofgut Maurach” erreichen wir den nächsten Höhepunkt, die Klosterkirche Birnau, die als die schönste Barockkirche des Bodensees gilt. Überlingen wurde im Jahr 1180 von Kaiser Friedrich Barbarossa gegründet. Noch vor 200 Jahren war Überlingen eine reiche Handelsstadt. Wein, Salz und Getreide wurden umgeschlagen.
In Sipplingen mit seinen schönen Fachwerkhäusern finden wir ein nettes Quartier für die Nacht in der “Pension Schirmeister”.
3. Tag / 69 km: Nachdem wir am Ende des Überlinger Sees angelangt sind, müssen wir den Bodanrück überwinden um an den Untersee zu gelangen.
Am Untersee bis zum Ausfluss in den Hochrhein.
Der Untersee erstreckt sich von Konstanz westlich bis zum Ausfluss des Bodensees in den Hochrhein bei Stein am Rhein. An einem Teil des Untersees, dem Zellersee, liegt Radolfzell. Es ist eine römische Gründung und gehörte ab dem Jahr 1298 für 500 Jahre den Habsburgern.
Wir radeln immer am Ufer entlang auf ruhigen Wegen um die Halbinsel Höri. Bei Stiegen passieren wir die schweizer Grenze.
Stein am Rhein ist eine der besterhaltensten mittelalterliche Kleinstädte der Schweiz. Hinter den Stadttoren stehen steilgiebelige, freskengeschmückte Häuser. Besonders schön herausgeputzt ist das Rathaus.
Auf der Schweizer Seite des Untersees geht es nun durch schmucke Dörfchen Richtung Kreuzlingen. Nach einer Stunde Fahrt taucht links im See vor dem deutschen Ufer die Insel Reichenau auf.
Sie steht unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes mit drei besonderen Kirchen:
- dem “Münster St. Maria und Markus”. Sie ist die Abteikirche von Kloster Reichenau. Der Gründerabt Pirmin errichtete ab dem Jahr 724 eine erste Klosterkirche aus Holz. Sie wurde 816 durch eine karolingische Basilika ersetzt. Im Jahr 830 brachte der Gründer von Radolfzell, Bischof Radolt von Verona, ein Alemanne, Reliquien aus Italien an den Bodensee, darunter aus Venedig Reliquien des Evangelisten Markus. Ein weiterer Reliquienschatz, ein byzantinisches Abtskreuz mit einer Heilig-Blut-Reliquie, gelangte im Jahr 925 auf die Reichenau. Ihr zu Ehren wurde bis 946 östlich hinter der Basilika eine Rotunde nach dem Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche erbaut. Werbung: Mietwagen in Konstanz buchen und auf die Reichenau fahren:
- der Kirche St. Peter und Paul. Sie ist eine romanische Säulenbasilika mit einem umgestalteten Innenraum im Stil des Rokoko.
- der Kirche St. Georg, eine spätkarolinische und ottonische Basilika aus dem späten 9. Jahrhundert, beherbergt in ihrer unterirdischen Krypta das Haupt des Heiligen Georg. Berühmt sind die ottonischen Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts.
Bekannt ist die Insel Reichenau auch durch das gute Gemüse und die knackigen Salate, die hier angebaut werden. Das milde Klima ermöglicht bis zu drei Ernten im Jahr.
Konstanz, das badische Gegenstück von Lindau am Westufer des Obersees.
Bald erreichen wir auf der Schweizer Seite des Untersees die deutsche Grenze. Gleich dahinter liegt der Bahnhof von Konstanz und gegenüber im “Hotel Mago” nehmen wir ein Zimmer für die Nacht. Konstanz hat heute 85.000 Einwohner und wird durch den Seerhein, der Flussverbindung zwischen dem Ober- und dem Untersee getrennt.
4. Tag / 24 km: Morgens besichtigen wir den ältesten Stadtteil Niederburg. Niederburg liegt, wie auch der Bahnhof, südlich des Seerheins am Ufer vom Bodensee. Hier siedelten schon Kelten und Römer. Der Name Konstanz geht wohl auf einen der beiden Römischen Kaiser mit den Namen Constantius zurück.
Der Bischof Maximus errichtete im Jahr 585 auf den Mauern der römischen Festung einen Vorgängerbau des heutigen Münsters. Dessen Krypta entstand im 9. Jahrhundert, die romanische Säulenbasilika wurde 1089 geweiht. Als letzter Teil wurde die 78 Meter hohe neugotische Turmpyramide im Jahr 1856 fertig.
Der schöne Kreuzgang stammt aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Das Münster war von 585 bis zur Aufhebung des Bistums im Jahr 1821 Kathedrale der Bischöfe von Konstanz. Vor der Kathedrale sehen wir einen Wegweiser nach Santiago de Compostella. Auf dem „Schwäbischen Jakobsweg“ sind es von hier 2.340 Kilometer bis zum Grab des Heiligen Jakobus.
Niederburg wurde weitgehend von Zerstörung durch Feuersbrünste und Kriegsereignisse verschont. So bummeln wir durch die hübsche Fußgängerzone mit ihren historischen, engen Gassen zum Stadtgarten, der direkt am Bodensee liegt. Von hier aus ist im Wasser die Statue der “Imperia” von Peter Lenk gut zu sehen ist. Sie erinnert an das Konstanzer Konzil, das vom römisch-deutschen König Sigismund von Luxemburg einberufen wurde.
In die damals 6.000 Einwohner zählende Stadt kamen in den Jahren 1414 bis 1418 mehr als 60.000 Besucher, darunter drei Päpste, 39 Kardinäle und 300 Bischöfe. Jan Hus wurde hier zum Tode verurteilt und Johannes XXIII. aus Pisa, Gregor XII. aus Rom und Benedikt XIII. aus Avignon mussten dem neuen, allseits anerkannten Papst Martin V. weichen.
Die “Imperia”, eine üppige Kurtisane mit erotischer Ausstrahlung, trägt zwei zwergenhafte, nackte Männlein. Der Mann in ihrer rechten Hand hat eine Krone auf dem Haupt und hält einen Reichsapfel in der Hand, die Figur in ihrer Linken trägt eine päpstliche Tiara – König Sigismund und Papst Martin V.? Das unmittelbare literarische Vorbild für die Statue ist eine frivole Erzählung von Honoré de Balzac. In ihr ist Imperia die Geliebte von Kardinälen, Würdenträgern, Fürsten und Markgrafen und entpuppt sich als heimliche Herrscherin des Konstanzer Konzils.
Die Blumeninsel Mainau.
Nach dem Aufenthalt am schönen Seeufer radeln wir zur Insel Mainau. Vor dem Steg, der auf die Insel führt, müssen wir unsere Räder stehen lassen. Jetzt geht es zu Fuß weiter über den Steg auf die Blumeninsel. Gleich dahinter, auf der rechten Seite, befindet sich das Restaurant Rothaus Seeterrassen. Nicht nur bei Ikea gibt es Köttbullar, auch hier auf der Insel Mainau.
Das Schloss Mainau wurde 1732 – 1746 für den Deutschen Ritterorden im Bodensee-Barock erbaut. Im Jahr 1806 verlor der Orden die Insel durch die Säkularisation unter Napoleon Bonaparte. Es folgten wechselnde Besitzer bis 1853 der badische Großherzog Friedrich I. die Mainau als Sommersitz erwarb.
Durch Erbschaft gelangte die Insel 1928 in Besitz des schwedischen Königshauses. 1932 übertrug Prinz Wilhelm von Schweden die Verwaltung der Mainau seinem 23-jährigen Sohn Prinz Lennart Bernadotte.
Das Schloss war zu diesem Zeitpunkt modrig und voller Ungeziefer und die Parkanlagen verwildert. Prinz Lennart Bernadotte, der schon in seiner Jugend viele Sommerwochen auf der Insel verbracht hatte, stellte sich der Herausforderung und fand Gefallen daran, die Mainau wieder zu einem Blumenparadies auszubauen.
Als Lennart Bernadotte 1932 nach seinem Austritt aus dem schwedischen Königshaus wegen seiner Heirat mit der bürgerlichen Karin Nissvandt auf sämtliche Titel und eine mögliche Thronfolge verzichtete, zog er sich auf die Mainau zurück und machte die Insel zu seinem neuen Zuhause. Jährlich besuchen 1,6 Millionen Besucher die Insel, genießen die Blumenpracht und die schöne Aussicht auf den See.
Auf der Mainau werden die Umrisse des Bodensees in einem großen Rasenstück mit Vergissmeinnicht-Bepflanzung dargestellt. Besonders beliebt bei den Besuchern ist das Schmetterlingshaus, das Palmenhaus und die Orangerie.
Am Schweizer Ufer.
Wir radeln durch Konstanz zurück zur Grenze. Gleich dahinter beginnt die Stadt Kreuzlingen, den mit 22.000 Einwohnern größten Schweizer Ort am Bodensee. Wir setzen unsere Tour auf der Südseite des Obersees fort und kommen heute noch bis zum Landgasthof Sonne in Landschlacht. Wir nehmen in dem alten Fachwerkbau ein Familienzimmer und essen auch im Restaurant zu Abend. Es gibt Suppe und Buureteller mit Salat.
6. Tag / 55 km: Heute Morgen geht es durch die ruhigen Dörfer Kesswil und Uttwil am See entlang bis Romanshorn, wo die Fähre aus Friedrichshafen anlegt. Ab hier ist es lebhafter auf dem Bodenseeradweg. Der siebenstöckige Schlossturm von Arbon aus dem 13. Jahrhundert taucht bald auf.
Weiter geht es am “Jachthafen Rietli” vorbei zum Strandbad von Rorschach mit der historischen Badhütte aus dem Jahr 1924, ein Holz-Kastenbad auf Stelzen im Bodensee. Es geht für uns jetzt etwas bergauf an der Flanke des Rorschacher Berges entlang.
Die Mühe lohnt sich, von der Höhe hat man einen schönen Blick auf Rheineck. Vor 500 Jahre lag der Ort noch an der Mündung des Alpenrheins in den Bodensee. Durch das Geröll aus den Bergen ist ein großes Delta entstanden und die Mündung liegt heute sieben Kilometer nordöstlich.
Bei Rheineck gibt es heute nur noch einen abgeteilten Arm mit Altwasser. Wir machen eine Pause auf der Café-Terrasse vor einem der schönen barocken Bürgerhäuser und trinken Eiskaffee und -schokolade.
Der Österreichische Teil des Sees.
Jetzt geht es durch die Riedlandschaft mit vorgelagerten Sandinseln. In dem Naturschutzgebiet leben 300 Vogelarten und im Frühjahr und Herbst machen Zugvögel hier Rast. Wir überqueren kurz nacheinander den Neuen Rhein (Alpenrhein), den Lustenauer Kanal und die Dornbirner Ach. Nachdem wir den Ort Hard nördlich am See entlang umfahren haben, geht es auf einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Bregenzer Ach, die dem Bodensee zustrebt.
10 Minuten später stehen wir vor der Seebühne von Bregenz, sie fasst 7.000 Zuschauer. Seit 1946 gibt es die Bregenzer Festspiele auf der Freilichtbühne am und im Bodensee. Die Bühnenkonstruktionen zu Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ mit dem hohen Turm und zu Giacomo Puccinis „Tosca“ mit dem riesigen Auge sind Opernfreunden sicher noch gut in Erinnerung. Die Seebühne mit dem Auge war auch Drehort für den James-Bond-Streifen „Ein Quantum Trost“ mit Daniel Craig.
Bregenz war schon in der Bronzezeit besiedelt. Die Kelten vom Stamm der Brigantier errichteten eine Burg, die 15 vor Christus von den Römern erobert wurde und eine bedeutende Station auf der Straße von Mailand nach “Cambodunum”, dem heutigen Kempten, wurde. Seit 1523 gehört Bregenz zu Österreich. Wir übernachten hier das letzte Mal auf unserer Bodensee-Radtour.
7. Tag / 11 km: Wir fahren zur Talstation der Pfänderbahn. Die Seilbahn bringt uns 600 Höhenmeter hinauf zu diesem wunderbaren Aussichtspunkt über der Stadt.
Nicht nur der Blick auf den See und die Inselstadt Lindau ist großartig, es können bei guter Fernsicht bis zu 240 Gipfel der Alpen und des Schwarzwalds gesehen werden.
Wir betreten die Adlerwarte. Auf der Tribüne verfolgen wir die beeindruckende Greifvogelschau mit Falken, Steinadlern und Geiern.
Gleich nebenan kann man im Wildpark einem Rudel Steinböcke bei ihren Kletterkünsten zusehen. Mufflonwidder mit geschwungenen Hörnern, Rothirsche und Murmeltiere sind ebenfalls hier zu Hause. Von der Aussichtsterrasse reicht der Blick von den Gipfeln des Bregenzer Waldes, den Allgäuer Alpen, dem Rätikon bis zu den Glarner Alpen.
Wir laufen über blühende Bergwiesen, Almen und durch Wälder zu Susi’s Jausenstation, wo wir Brotzeit machen. Durch den Bergwald wandern wir hinunter nach Bregenz.
Bald taucht die Bregenzer Ach zu unserer Linken auf. Oberhalb des Flusses endet der Wanderweg am Bregenzer Amtsplatz. Wir durchqueren die Oberstadt um zurück zur Talstation der Bergbahn zu gelangen.
Dabei laufen wir durchs Untere Tor und kommen am Martinsturm, den Wahrzeichen von Bregenz vorbei. Aus einem zweistöckigen, unterkellerten Speichergebäude aus dem Jahr 1250, direkt an der Stadtmauer gelegen, wurde bis zum 15. Jahrhundert eine dem Heiligen Martin geweihte Kapelle mit prächtigen Fresken. Von 1599 bis1601 erhielt der Graubündener Baumeister Benedetto Prato den Auftrag, das Gebäude zu einem Turm mit einer Wächterstube aufzustocken. Er setzte dem Turm eine riesige Zwiebelkuppel aus Holzschindeln auf, der größten in Mitteleuropa. Sie ist gleichzeitig das früheste Werk im Stil des Barocks am Bodensee.
Auf der Uferseite der Bahnlinie führt der Radweg abseits des Autoverkehrs auf dem engen Uferstreifen zwischen See und den steilen Hängen des Pfänders. Hinter Lochau erreichen wir wieder bayerischen Boden. Landkarte Bodensee Teil 2.
Kurz darauf stehen wir im Hauptbahnhof von Lindau und kaufen uns am Schalter die Fahrkarten für die Rückfahrt. Über dem See zieht ein Gewitter auf, wir sitzen aber schon abfahrbereit im trockenen Waggon.
Service Bodensee:
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Service Lindau:
Bayernticket ab 29 € (Mitfahrer 7,50-10 €), Fahrradkarte Bayern 6,50 €. (* statt dem Alex bedient nun GoAhead die Strecke ab München Hbf).
Super-Sparpreis im Railjet ab Frankfurt nach Lindau-Reutin 2. Klasse ab 17,90 €, 1. Klasse ab 31,90 €.
Super-Sparpreis im ECE ab München nach Lindau-Reutin 2. Klasse ab 17,90 €, 1. Klasse ab 29,90 €.
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Europcar Mietwagen in Lindau oder Konstanz ab 49 € pro Tag (Wochenendrate).
Hotel Engel*** (Altstadt-Insel) DZ bei DERTOUR ab 172 € inkl. Frühstück.
Mangturm – Eintritt 3 €.
Neuer Leuchtturm – Eintritt 4,50 €.
Panoramafahrt mit dem Schiff ab Lindau 18 €.
BodenseeCard plus ab 76 €.
.Service Friedrichshafen: Zeppelinmuseum Eintritt 12,50 €.
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Service Überlinger See:
Pfahldorf Unteruhldingen – Eintritt 12 €.
Hofgut Schellenberg**** in Überlingen DZ bei DERTOUR ab 156 € inkl. Frühstück..
Service Konstanz:
Hotel Schiff*** DZ bei DERTOUR ab 168 € inkl. Frühstück.
Hampton by Hilton*** DZ bei DERTOUR ab 140 €.
Münsterturm Konstanz – Eintritt 4 €.
Stadtbus – einfache Fahrt 2,90 € (zur Mainau Stadtbus 4 und 13).
Insel Mainau – Online-Ticket 25 € (Kinder bis einschließlich 12 Jahre frei) – Parkplatz 6 €.
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Service Schweizer Ufer: Hotel Seegarten*** in Arbon – Deluxe Doppelzimmer mit einem Balkon oder einer Terrasse bei DERTOUR ab 222 € mit Frühstück..Service Bregenz:
Grandhotel Bregenz Mgallery**** – DZ bei DERTOUR ab 182 €.
Pfänderbahn Bergfahrt 11,30 € – Alpenwildpark Eintritt frei, die Adlerwarte ist zur Zeit geschlossen.
Martinsturm – Eintritt 5 €.
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Bei Buchung über diesen Link erhalte ich eine Provision (dabei ist auch der Zugang zu Ihrem persönlichen Account z.B. bei Bahn problemlos möglich) – Vielen Dank!
Mein letzter Besuch am Bodensee war im Mai 2016. Die Bilder zu diesem Beitrag sind teilweise noch nicht im digitalen Format fotografiert worden. Der Beitrag wurde im April 2024 überarbeitet, Tarifstand: Sommer 2024. Auf YouTube finden Sie folgenden Beitrag: Der Bodensee – Lindau, Konstanz und Bregenz.
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