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Ludwig I. – seine klassizistischen Bauten in München

König Ludwig I. von Bayern ist im Zeitgeist des Klassizismus und Neuhumanismus am Übergang zum 19. Jahrhundert aufgewachsen und war ein glühender Verehrer des antiken Griechenland. Unter ihm wurde München zu einer Stadt der Kunst und Architektur. Schon als Kronprinz war er Bauherr und blieb es auch nach seiner Abdankung im Jahr 1848.

Version 2024. Diesen Beitrag gibt es hier auch zum Hören (MP3):

Büste von Ludwig I. in der Ruhmeshalle

Die von seinem Vater Maximilian I. favorisierten Architekten um Karl von Fischer gerieten bald ins Abseits, zwei andere Baumeister sollten das Stadtbild Münchens zukünftig prägen. Zu seinem Privatarchitekten bestellte er bereits im Jahr 1815 Leo von Klenze.

Propyläen – im Auftrag von Ludwig I. durch Leo von Klenze erbaut

Im Jahr 1822 wurde Klenze in den bayrischen Adelsstand erhoben, 1825 zum Hofarchitekten ernannt, 1841 wurde er Mitglied der „Académie des Beaux-Arts“, bekam 1852 die britische „Royal Gold Medal“, 1861 wurde er in den preußischen Orden „Pour le Mérite“ für Wissenschaften und Künste aufgenommen und 1862 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt München verliehen.

Alter Südlicher Friedhof – Grabmal Leo von Klenze

Kurz nach der Inthronisation von Ludwig I. erhielt auch Friedrich Wilhelm Gärtner erste Aufträge. Er war seit 1819 Professor der Baukunst an der Kunstakademie München. Neben seinem Lehrfach leitete er als Direktor die Porzellanmanufaktur Nymphenburg und Glasmalereianstalt. Entscheidend für seine Karriere als bauender Architekt wurde 1827 der Auftrag für einen Entwurf der Bayerischen Staatsbibliothek. Seit dieser Zeit besaß Gärtner das besondere Vertrauen des Königs und das brachte ihm schließlich die weiterführende Planung und Bauausführung an der Ludwigstraße ein.

Alter Südlicher Friedhof – Grabmal von Friedrich Wilhelm Gärtner mit persönlicher Widmung von Ludwig I.

Der Königsplatz ist Teil des Wittelsbacher Fürstenwegs von der Residenz zum Schloss Nymphenburg. Unter König Max I. Joseph wurde eine nördliche Vorstadt projektiert. Sein Baumeister Karl von Fischer begann auf einer Länge von 1.500 Metern mit dem Ausbau des Fürstenweges zur Prachtstraße im Bereich dieser Maxvorstadt. Es entstand heutige Briennerstraße.

Propyläen - im Auftrag von Ludwig I. durch Leo von Klenze erbaut

Die Halle aus Kelheimer Sandstein steht mit ihren 48 Säulen auf einem Sockel von 4,30 Metern Höhe, ist 68 Meter breit, 32 Meter tief und 16 Meter hoch. Im Inneren sind 92 Büsten von Personen aufgestellt die sich um Bayern besonders verdient gemacht haben. Die Bavaria hält einen Eichenkranz in ihrer Hand um diese Persönlichkeiten zu Ehren.

Bavaria – im Auftrag von Ludwig I. durch Ludwig Schwanthaler entworfen und durch Ferdinand von Miller gegossen.

Die Figur der Patrona Bavariae mit dem zu ihren Füssen sitzenden Löwen symbolisiert Bayern. Der Bronzeguss der Bavaria gilt als technische Meisterleistung, ist sie doch das erste Beispiel ihrer Art aus dem 19. Jahrhundert und seit der Antike die erste Kolossalstatue, die gänzlich aus Bronze besteht.

Familien-Begräbnisstätte Ludwig von Schwanthaler – Schenkung von Ludwig I. – Alter Südlicher Friedhof

Die Bavaria entstand nach einem Modell des Bildhauers Ludwig Schwanthaler in der königlichen Erzgießerei, geleitet von Ferdinand von Miller. Im Jahr 1850 war der Guss der 18,50 Meter hohen und 87 Tonnen schweren Bronze vollendet.

Propyläen - im Auftrag von Ludwig I. durch Leo von Klenze erbaut

Sie wurde auf den knapp 9 Meter hohen Sockel gestellt. In ihrem Hohlraum kann man über eine steile Wendeltreppe zu einer Aussichtsplattform im Kopf emporsteigen, der unter Verwendung türkischer Kanonen gegossen worden ist, die 1827 im griechischen Befreiungskrieg in der Schlacht von Navarino mit der ägyptisch-türkischen Flotte untergegangen waren. Im Kopf der Statue befinden sich zwei Bänke, die sechs Personen Platz bieten. Durch mehrere kleine Ausgucke hat man eine schöne Aussicht auf die Wiesn und die Paulskirche.

Bavaria und Ruhmeshalle – im Auftrag von Ludwig I. durch Leo von Klenze erbaut

König Ludwig I. von Bayern gelang es, München zu einem europäischen Kunstzentrum zu entwickeln, das bis nach Paris, London, St. Petersburg und Athen ausstrahlte. Durch seine Monumentalbauten und die Kunstsammlungen nahm er die wohlhabenden Bürger für sich ein und band sie an sich und an das politische System. Er beschäftigte zahlreiche Künstler und Gestalter und sorgte für Beschäftigung auf den zahlreichen Baustellen. Wir Münchner, Zugereiste und Touristen lieben es auf seinen Boulevards zu flanieren, die Werke von Rubens, Dürer und Altdorfer in der Pinakothek zu bestaunen und auf die Theresienwiese zu pilgern, sei es zum Winter-Tollwood oder aufs Oktoberfest.

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Augustin Jugend- und Familienhotel DZ ab 79 € inkl. Frühstück.
Hotel Germania (Schwanthalerstraße) DZ Superior bei DERTOUR ab 72 € inkl. Frühstück.
Glyptothek und Staatliche Antikensammlung Eintritt 6 €, sonntags 2 €.
Alte Pinakothek Eintritt 9 €, sonntags 1 €. 
Bavaria Eintritt 5 €.
MVV-Gruppenticket bis 5 Personen 17,80 € – Einzelperson 9,20 €. Museumslinie Bus 100 Hauptbahnhof Nord – Königsplatz – Alte Pinakothek – Odeonsplatz und U 5 Schwanthalerhöhe – Odeonsplatz.
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Überarbeitet im Dezember 2023. Tarifstand März 2024. Diesen Beitrag auf You Tube ansehen: https://youtu.be/8Zc0kBZ6jk0

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