Der Chiemsee – rund ums bayerische Meer
Eine der schönsten Ferienregionen Deutschlands ist der Chiemgau. Der große Chiemsee ist von zahlreichen kleineren Seen umgeben, Wanderwege führen durch Naturschutzgebiete, zu exponierten Aussichtspunkten und in die Chiemgauer Alpen. Im Mittelalter prägten alte Klöster und Burgen die Gegend, in der Neuzeit waren es der Bergbau, Eisenhütten, Salinen und die Holzwirtschaft. Als Transportmittel dienten Arbeitspferde, so dass auch die Pferdezucht rund um den Chiemsee eine lange Tradition hat.
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Die Chiemgauer Alpen.
Fährt man von München auf der Autobahn A8 in Richtung Salzburg erreicht man kurz hinter dem Inntal den Chiemgau. Rechts ragen die ersten Berge der Chiemgauer Alpen auf.
Der Hochries mit 1.569 Metern Höhe wird durch eine Seilbahn erschlossen, die erste Sektion per Sessellift und die zweite Sektion mit einer Kabinenbahn. Der Hochries ist für seine schöne Aussicht bekannt und zieht neben Wanderern auch Drachen- und Gleitschirmflieger an.
Unterhalb breitet sich ein 7 Kilometer langes Hochplateau auf einer Höhe von 700 Metern aus, der Samerberg. Die Gegend hat ihren Namen den Säumern zu verdanken, die auf Saumpfaden Salz aus Berchtesgaden, Traunstein und Reichenhall zum Inn beförderten und auf dem Rückweg Getreide und Wein mit ihren Packpferden mitnahmen. Die Gemeinde Samerberg besteht aus zahlreichen, verstreuten Weilern und Einödhöfen.
Im Ortsteil Roßholzen wurde schon im Jahr 788 ein Kirchenbau erwähnt, die heutige Kirche ist immerhin ein spätgotischer Bau mit Satteldach und beherbergt mittelalterliche sakrale Kunst. Der selbe Bautyp steht im Ortsteil Steinkirchen.
Vom Ortsteil Törwang aus führt ein Fahrweg hinauf zur idyllischen Ausichtskapelle am Obereck mit einem herrlichen Blick auf den Simssee und über das Rosenheimer Land. Die mächtige Eiche neben der Kapelle wurde im Jahr 1891 zum 70. Geburtstag von Prinzregent Luitpold gepflanzt.
Nach zehn weiteren Kilometern überquert die Autobahn bei Frasdorf das Tal der Prien. Der Fluss entspringt in Tirol, nahe der bayerischen Grenze und fließt zunächst durch das Bergsteigerdorf Sachrang, eingerahmt von Spitzstein und Geigelstein und mit einen schönen Blick auf den Zahmen Kaiser.
Die Barockkirche St. Michael entstand 1688 nach Plänen von Giovanni Gaspare Zuccalli und Lorenzo Sciasca. Zusammen mit den umliegenden historischen Bauernhäusern steht sie unter Denkmalschutz. Seit der Produktion des Fernseh-Dreiteilers “Sachrang” aus den 70er-Jahren finden hier öfters Dreharbeiten zu Filmen und Serien statt.
Talabwärts fließt die Prien direkt am Schloss Hohenaschau vorbei, im 12. Jahrhundert als Burg auf einem 50 Meter über dem Tal aufragenden Felsrücken errichtet und später mehrfach umgebaut und erweitert. Die ersten Burgherren waren ab 1165 die Brüder Konrad und Arnold von Hirnsberg, die ihren Stammsitz vom Simssee hierher verlegten.
Der vorletzte private Burgherr Theodor von Cramer-Klett jun. modernisierte die Burg von 1905 bis 1908 grundlegend. Heute befindet sich Schloss Hohenaschau in Besitz der Bundesfinanzverwaltung und wird als Ferienwohnheim genutzt.
Gegenüber der Auffahrt zu Schloss Hohenaschau liegt die Talstation der Kampenwandbahn, eine 4er-Godelbahn die 841 Höhenmeter überwindet. Die Bergstation befindet sich 200 Höhenmeter unterhalb der
Kampenwand, deren gezackter Gipfelgrat an einen Hahnenkamm erinnert. Das Gipfelkreuz in 1.669 Meter Höhe ist das größte in den Bayerischen Alpen und von weitem zu sehen.
Von Frasdorf aus geht es nun auf der Autobahn hinunter zum Chiemsee. Sie führt dann eine Weile an seinem Südufer entlang und überquert die Tiroler Achen.
Diese entspringt am Pass Thurn und fließt durch die Entenlochklamm in das bayerische Achental hinein. Das hübsche Dorf Schleching wurde schon mehrfach mit Umweltpreisen ausgezeichnet. Es liegt am Fuß des 1.808 Meter hohen Geigelsteins, dem Blumenberg des Chiemgaus mit einem Vorkommen von 16 Enzian- und 40 seltene Orchideenarten.
Auf der Autobahn geht es jetzt vom Chiemsee leicht bergauf nach Bergen am Hochfelln. Der Ort wurde im Jahr 924 erstmals urkundlich erwähnt. 1562 wurde dort das Eisenhüttenwerk eröffnet, das nach einem Großbrand und dem Wiederaufbau seit 1824 “Maxhütte” hieß. Das Bergwerk Eisenärzt acht Kilometer südöstlich von Bergen war der Rohstofflieferant der Hütte.
Um 1750 war das Werk mit 750 Arbeitern bedeutendster Industriestandort in Südostbayern und eines der größten Hüttenwerke Süddeutschlands. Später lohnte sich die Herstellung von Roheisen nicht mehr und ab 1881 wurde aus der Hütte ein Standort für den Maschinenbau und eine Gußeisenfabrik. 1932 wurde die Maxhütte endgültig geschlossen. Am 7. Mai dieses Jahres wurde das Museum in der ehemaligen “Maxhütte” wiedereröffnet.
Unweit der Maxhütte befindet sich die Talstation der Hochfelln-Bergbahn, einer Kabinenbahn mit zwei Sektionen. Sie bringt im Sommer Wanderer, Gleitschirm- und Drachenflieger auf den 1.674 Meter hohen Aussichtsberg.
Im Winter erschließt die Bahn ein kleines Skigebiet, das zwei anspruchsvolle Gipfelabfahrten mit schwarzen Pisten bietet auf denen ich mich auch schon einige Male austoben konnte. Die Schlepplifte auf der Bründling Alm im Bereich der Mittelstation sind eher für Anfänger geeignet.
Nun ist es nicht mehr weit bis
Traunstein, dem Zentrum des Chiemgaus.
Nachdem im Jahr 1613 in Reichenhall eine weitere, sehr ergiebige Solequelle entdeckt wurde, die dortige Saline aber bereits ihre Kapazitätsgrenze erreicht hatte und auch die Brennholzlieferungen aus dem Pinzgau zum Versieden der Sole nicht mehr ausreichten, beschloss Herzog Maximilian I. die Sole über ein Rohrsystem nach Traunstein zu leiten. Mit dem Wasser der Traun konnte damals genügend Brennholz nach Traunstein gedriftet werden. Zudem befanden sich die Wälder an der oberen Traun in Besitz des Herzogs.
Für die Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein musste eine Strecke vom 31 Kilometer überwunden werden. Mit Wasserkraft betriebene Pumpen in sieben Brunnhäusern beförderten die Sole nach oben, die dann, das natürliche Gefälle nutzend, bis zum nächsten Brunnhaus floss. Erbaut wurde die Leitung durch Vater und Sohn Reiffenstuel. Am Zielort in Traunstein errichtete man im Stadtteil Au ein neues Viertel mit einer Saline, Sudstätten, Härtehäusern und Wohnhäusern für die Arbeiter.
Es entstand ein für die Stadt völlig neuer Wirtschaftszweig. Nach drei Jahren Bauzeit wurde die Saline 1619 in Betrieb genommen. Für die Arbeiter entstand 1631 die Salinenkapelle St. Rupert und Maximilian.
1782 beauftragte Kurfürst Karl Theodor die Sanierung der Saline in Traunstein. Dies hatte unter anderem den Neubau des kreuzförmigen Sudhauses im Jahr 1787 zur Folge. Die jährliche Salzproduktion und die Effizienz der Herstellung stiegen daraufhin rapide an. Die Fertigstellung der neuen Saline sicherte den Fortbestand der Salzproduktion in Traunstein für weitere 100 Jahre.
Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der Saline Traunstein im Jahr 2019, wurde der Salinenpark als Freilichtmuseum eröffnet. Die Rekonstruktion der Reiffenstuelpumpe mit dem Wasserrad, sowie eine im Original erhaltene und noch immer funktionsfähige Reichenbach´sche Wassersäulenmaschine aus dem 19. Jahrhundert sind die Hauptattraktionen des Parks.
Zum 1. September 2013 wurde die Stadt Traunstein mit ihren über 20.000 Einwohnern von der Landesplanung Bayern als Oberzentrum eingestuft. Damit ist Traunstein als Behörden- und Bildungszentrum für die Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting, Mühldorf und Teile des Landkreises Rosenheim zuständig.
Auf dem länglichen Stadtplatz steht die Pfarrkirche St. Oswald. Davor findet jeden Mittwoch und Samstag in der Zeit von 7 bis 13 Uhr der Markt statt.
Das Hofbräuhaus Traunstein ist eine der drei traditionellen Braustätten der Stadt. Noch heute werden die Holzfässer der Brauerei mit einem Pferdegespann an die Gastronomie in Traunstein geliefert. Das Hofbräuhaus Traunstein wurde 1612 vom bayerischen Herzog und späteren Kurfürsten Maximilian I. gegründet. Seit 1896 ist es im Besitz der Familie Sailer, die bereits seit dem 17. Jahrhundert eine Dynastie von Brauern und Gastwirten ist.
Den östlichen Abschluss des Stadtplatzes bildet der Jacklturm, auch „Unterer Turm“ genannt. 150 Jahre nach einem Stadtbrand wurde der Turm im Jahr 1999 wiederaufgebaut.
Der Bahnhof von Traunstein ist Haltepunkt für Eurocity und Intercity-Züge und für den ÖBB-Railjet.
Östlich des Bahnhofs führt die Bahnlinie München – Salzburg auf einem mächtigen Viadukt über das Tal der Traun. Die 105 Meter lange, mit Nagelfluh verkleidete Brücke mit fünf Bögen und vier 25 Meter hohen Pfeilern wurde 1860 eingeweiht.
Der Chiemsee – das bayerische Meer.
Die Chiemsee-Straße führt uns nun zum größten See Oberbayerns mit knapp 80 km² Fläche. Da die maximale Tiefe durch den starken Geröllschub der Tiroler Achen und der Prien nur 73 Meter beträgt, fasst der Starnberger See aber weit mehr Wasser.
Wer den See per Rad oder zu Fuß umrundet will: Der Umfang beträgt 64 Kilometer. Es sind der Chiemsee Radweg und der Chiemsee Rundweg für Fußgänger angelegt worden.
Für eine gemütliche, zweitägige Seerunde mit dem Tourenrad bietet sich Prien Als Start- und Zielpunkt an. Hier halten ebenfalls Eurocity- und Intercity-Züge, sowie der Railjet. Als Zwischenübernachtung empfehle ich das Dorf Chieming am Ostufer, genau auf halbem Weg um den Chiemsee.
Von Traunstein kommend erreichen wir bei Arlaching den See. Die parkähnliche Uferpromenade dort ist sehr gepflegt. Bei Seebruck am Nordende des Sees fließt die Alz aus dem Chiemsee.
Seebruck entstand unter dem Römern im Jahr 50 n. Chr. als Kastell am Übergang über den Fluss. Die ehemaligen Fernstraße “Via Julia” von Salzburg nach Augsburg führte an dem Hügel vorbei, wo heute die Kirche “St. Thomas und St. Stephan” steht.
Das nördliche Chiemgau mit seinen kleinen Seen.
Die Seeoner Seen sind eine kleine Seenplatte rund vier Kilometer nördlich des Chiemsees. Sie entstanden am Ende der Würmeiszeit vor mehr als 10.000 Jahren beim langsamen Rückzug der Gletscher. Es brachen größere Eisblöcke ab und blieben inmitten von Geröllhalden liegen. Nach ihrem Abschmelzen hinterließen die Eisblöcke Toteislöcher, tiefe wassergefüllte Kessel. Der größte dieser Seen ist der Klostersee mit der gut 2 Hektar großen Klosterinsel.
Das Kloster Seeon wurde im Jahre 994 von Pfalzgraf Aribo und seiner Ehefrau Adala gegründet. Benediktiner der Abtei St. Emmeram aus Regensburg bezogen es.
Nach der Säkularisation 1803 wurde das Kloster in ein Schloss umgewandelt und kam 1852 in den Besitz von Amélie von Leuchtenberg, frühere Kaiserin von Brasilien. Die Familie von Leuchtenberg war auch mit dem russischen Zarenhaus verwandt. Die Leuchtenbergs blieben bis 1934 auf der Insel.
1986 wurde der Gebäudekomplex vom Bezirk Oberbayern erworben und nach erneutem Umbau 1993 als Kultur- und Bildungszentrum mit Tagungshotel wiedereröffnet. Heute finden hier Konzerte und Ausstellungen, sowie Seminare, Tagungen und Workshops statt.
Seit 2017 wird in Seeon die jährliche Klausur der CSU-Landesgruppe des Deutschen Bundestages abgehalten, die vorher im Wildbad Kreuth tagte.
Am Seeufer, kurz vor dem Übergang vom Parkplatz zur Klosterinsel, befindet sich die Nebenkirche des ehemaligen Klosters Seeon, St. Walburgis. Rund um diese Kirche gründete Amélie von Leuchtenberg einen russisch-orthodoxen Friedhof.
Westlich von Seeon erstreckt sich das Naturschutzgebiet der idyllischen Eggstätter Seenplatte. Von den 18 Seen sind der Langenbürgner und der Pelhamer See neben dem fast 40 Meter tiefen Hartsee die bekanntesten der Seen, die alle als Toteislöcher entstanden.
Direkt am Hartsee befindet sich ein Freizeitgelände. Es bietet ein Strandbad mit Liegewiesen, Badestegen, einem Spielplatz und einer Badeinsel. Außerdem können die Besucher Boccia, Minigolf, Beachvolleyball und Fußball spielen, rudern und angeln. Im Winter wird hier Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen ermöglicht.
Nördlich des Pelhamer Sees liegt auf einem Moränenhügel das Dorf Höslwang, das nach einer Untersuchung der Shell-Solar AG und des Deutschen Wetterdienstes das Dorf mit den meisten Sonnentagen in Deutschland ist. Im “Gasthof zur schönen Aussicht” ist der Name Programm, liegt einem doch von der Terrasse aus das halbe Chiemgau zu Füßen.
Im Gasthaus der Familie Gehrlein war ich schon im Jahr 1969 mit meiner Mutter und meinem Bruder in Urlaub. Wir haben damals von Höslwang aus einige schöne Radtouren unternommen. Bekannt ist auch der große FC Bayern-Fanclub “Die 13 Höslwanger”, der seinen Sitz in diesem Gasthof hat.
Die drei Inseln im Chiemsee.
Südlich der Eggstätter Seenplatte direkt am Chiemsee-Nordufer liegen die Orte Breitbrunn und Gstadt. Von hier hat man den schönsten Blick über den See auf die Chiemgauer Alpen mit der markanten Kampenwand und den drei Inseln im See.
Ganzjährig leben 300 Einwohner in 50 Häusern auf der auto- und fahrradfreien Fraueninsel. Die kürzeste Verbindung zum Festland führt vom Nordsteg nach Gstadt mit nur gut 5 Minuten Fahrzeit.
Das Kloster Frauenwörth wurde im Jahr 782 von Herzog Tassilo III. gegründet, im 9. Jahrhundert war die Heilige Irmengard Äbtissin des Klosters. Sie gilt als die Schutzpatronin des Chiemgaus.
Das Inselmünster steht auf karolingischen Fundamenten und die alte Torhalle stammt ebenfalls aus der ersten Zeit des Klosters. Im Lindenhain in der Mitte der Insel stehen zwei tausendjährige Bäume, die Tassilo- und Marienlinde. Das Gasthaus zur Linde hat eine empfehlenswerte Küche und einen schönen Gastbereich im Freien.
Auf dem Weg mit dem Schiff zur Herreninsel kommen wir an der unbewohnten Krautinsel vorbei, die als Sommerweide dient. Früher bauten die Nonnen des Klosters hier Gemüse und Kräuter an. Auch wurden Spuren einer Besiedelung während der Jungsteinzeit gefunden.
Die Herreninsel ist mit einer Gesamtfläche von 238 ha mit Abstand die größte der drei Chiemseeinseln. Auch hier gab es ein altes Kloster, das ab dem 7. Jahrhundert von Mönchen bewohnt wurde. Nach der Säkularisation wurden von den neuen Privatbesitzern einige Gebäude abgebrochen. Auch war geplant, die Insel zu roden.
Kauf der Insel mit den verbliebenen Klostergebäuden durch König Ludwig II. im Jahr 1873 verhinderte dieses Vorhaben. Der Märchenkönig ließ ab 1876 das Schloss Herrenchiemsee nach dem großen Vorbild von Versailles bauen. Die Arbeiten wurden 1886 nach dem Tod Ludwigs im Starnberger See eingestellt, der Bau blieb unvollendet.
Auf Herrenchiemsee wurde in den alten, ehemaligen Klostergebäuden vom 10. bis zum 23. August 1948 die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ausgearbeitet.
Der Nordwesten von Prien am Chiemsee über Bad Endorf zum Simssee.
Unser Dampfer fährt weiter nach Stock, dem Hafen von Prien, mit mehr als 10.000 Einwohnern die größte Gemeinde am See. Seit 1887 verbindet die Chiemgaubahn auf knapp zwei Kilometer langer, schmaler Spur den Hafen mit dem IC/EC-Bahnhof in der Ortsmitte von Prien. Zum Einsatz kommen zwei historische Zuggarnituren.
Sieben Kilometer nördlich liegt Endorf mit seinen jodhaltigen Quellen, seit 1988 trägt es den Titel “Bad Endorf”. Neben seinen Thermen ist der Ort für die Simsseeklinik und das Leistungszentrum der Bundespolizei für die Wintersportarten bekannt.
Auch hier gibt es eine Museumsbahn auf der 20 Kilometer langen, stillgelegten Bahnstrecke nach Obing. Die Bahnlinie wurde 1908 eröffnet und diente neben dem Personenverkehr vorwiegend der örtlichen Holz- und Torfwirtschaft.
Auf der “Lokalkbahn Endorf-Obing” (LEO) kommt heute der rote Schienenbus VT 26 von MAN aus den 1960-er Jahren zu Einsatz. Das Bahnviadukt bei Amerang und das Bahnhofsgebäude in Obing stehen unter Denkmalschutz.
Der 31 ha große Obinger See ist bei Anglern sehr beliebt. In der Uferzone kommen Hecht, Aal, Wels, Spiegelkarpfen und Rotaugen vor, im Freiwasser Zander, Forellen und Saiblinge und am Seegrund Flussbarsche, Große Teich- und Bachmuscheln.
Amerang wurde erstmals im Jahr 788 urkundlich erwähnt. Das Schloss hat seinen Ursprung in einer Burg aus dem 11. Jahrhundert.
Im 16. Jahrhundert bauten dort die Skaliger das heutige Renaissanceschloss im italienischen Stil mit seinen dreistöckigen Arkadengängen. Seit 1821 sind die Freiherren von Crailsheim durchgehend die Besitzer.
Westlich von Bad Endorf liegt der Simssee, eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft. Im Norden gibt es einen Terrassen-Campingplatz mit schöner Liegewiese und flachem Seezugang.
Bei Krottenmühl sind die Simsseestuben sehr beliebt mit einem gemütlichen Wirtsgarten mit Seeblick.
Ein hübsches Barockkirchlein ist “St. Andreas” im Simsseemoos unterhalb von Hirnsberg. Der Ort erhielt beim Bundeswettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft” im Jahr 2016 den ersten Preis.
Der Moränenhügel der Ratzinger Höhe erhebt sich bis auf 694 Meter. Der Blick schweift von hier über Streuobstwiesen, Baumgruppen, Viehweiden und kleinen Dörfern mit Blumengärten bis zum Chiemsee und zu den Chiemgauer Alpen.
Nur der Aufstieg mit einem Heißluftballon bietet einen noch besseren Logenplatz. Wir fahren jetzt an Schloss Wildenwarth vorbei, das als Erbe in Besitz der bayerischen Königsfamilie kam. Heute lebt hier Max Herzog von Bayern. Bei Frasdorf erreichen wir dann wieder die Autobahn A8.
Service Chiemsee:
Ferienwohnung in Chieming im “Paulhuberhof” bei DERTOUR 1 Woche im Juni für 2 Personen ab 376 €.
Hochries-Bergbahn Bergfahrt 16 €, Berg- und Talfahrt 24 €.
Kampenwand-Bergbahn Bergfahrt 16 €, Berg- und Talfahrt 23,50 €, Tagesskipass 34 €.Hochfelln-Bergbahn Bergfahrt 18 €, Berg- und Talfahrt 25 €, Tagesskipass 34 €.
Chiemsee-Schiffahrt – Inseltour ab Prien, Gstadt oder Bernau 10,40 €.Schloss Herrenchiemsee Eintritt mit Führung 10 €.
Tarifstand Juni 2022.
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